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Die „dunkle Seite der Biodiversität“ beleuchten – globale Steuergrößen und funktionelle Konsequenzen der Biodiversität von Bodentieren
Antragsteller
Professor Dr. Nico Eisenhauer
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 452674476
Der Boden wird oft als „Black Box“ bezeichnet, weil nur sehr wenig über die biologische Vielfalt im Boden bekannt ist. Für oberirdische Organismen haben Ökologen bereits ein gutes Verständnis zu deren globaler Verteilung und der Rolle von menschlichen Einflussfaktoren entwickelt. Obwohl Bodenorganismen sehr viele wichtige Funktionen in Ökosystemen steuern, ist bisher nur sehr wenig über deren Verteilung bekannt und wie sich die Vielfalt zukünftig entwickeln wird. Um generalisierbare Biodiversitätsmodelle zu entwickeln, werden jedoch global repräsentative Daten gebraucht. Unsere rezent etablierte globale Datenbank zur Verteilung von Regenwurmdiversität mit über 1100 Untersuchungsflächen weist deutliche räumliche Lücken auf, die auch von anderen ober- und unterirdischen Taxa bekannt sind. Um diese bedeutenden Lücken zu schließen, schlagen wir hier ein globales Sampling-Netzwerk vor (SoilFaUNa), um erstmals eine umfassende Datenbank zur Diversität von Bodenmakrofauna und Bodenfunktionen zu schaffen.Aufbauend auf der bereits initiierten Regenwurm- und SoilFaUNa-Datenbank werden wir Veränderungen in der Vielfalt von Regenwürmern untersuchen. Von unseren Vorarbeiten wissen wir, dass Klima und Landnutzung die wichtigsten Steuergrößen der Diversität von Regenwürmern sind. Beide werden sich in der Zukunft verändern und damit auch Ökosystemfunktionen beeinflussen. Mithilfe von Raum-für-Zeit-Substitutionen werden wir Regenwurmdiversität und davon beeinflusste Funktionen anhand von vorhergesagten Veränderungen im Klima, der Landnutzung und den Bodenbedingungen modellieren. Vorangegangene Studien zu oberirdischer Diversität basierend auf Zeitserienanalysen haben keinen generellen Diversitätsverlust auf lokaler Skala gefunden; es gab jedoch starke methodische Bedenken von vielen Wissenschaftlern. Ziel des vorliegenden Projektes ist es, Zeitserienanalysen von Regenwurmdiversität unter Berücksichtigung der früheren Kritik durchzuführen, um diesen wichtigen Wissenschaftszweig voranzubringen. Feld- und Laborexperimente haben bisher nur die Bedeutung von Bodenorganismen für wenige Arten, Funktionen und Umweltbedingungen untersucht. Metaanalysen können demnach keine generalisierbaren Antworten zur Bedeutung von Biodiversität im Boden liefern und wir wissen nicht, was die funktionellen Konsequenzen von Veränderungen der Bodenbiodiversität über Umweltgradienten hinweg sein werden. Die im SoilFaUNa-Projekt gewonnenen Daten werden dazu dienen, erstmals Veränderungen in der Zusammensetzung und Diversität von Bodenmakrofauna und die funktionellen Konsequenzen zu modellieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen