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Taxonomische Auswertung der Fischschuppen der Cichlidae (Teleostei)

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 453012541
 
Die in den Tropen weit verbreiteten Süßwasserfische der Cichlidae (Buntbarsche) sind bekannt für ihre Artenvielfalt, die auf über 2.200 Spezies geschätzt wird, sowie für ihre zahlreichen trophischen Anpassungen und ihr oft hoch spezialisiertes Verhalten. Paläontologische Studien haben gezeigt, dass detaillierte Untersuchungen fossiler Cichlidae zum Verständnis der Evolution dieser heute so erfolgreichen Fischgruppe wesentlich beitragen können. Die übergreifende Zielsetzung dieses Projektes ist, ein zusätzliches Instrument für die Bestimmung fossiler Cichlidae zur Verfügung zu stellen, indem die taxonomische Aussagekraft der Körperschuppen (Flanken- und Rückenschuppen) auf der Grundlage rezenter Cichlidae-Spezies ausgewertet wird. Im Rahmen von Vorarbeiten haben wir bereits 2.538 Körperschuppen von 87 Ethanol-fixierten Arten aus der ichthyologischen Sammlung der Zoologischen Staatssammlung (SNSB-ZSM) in München präpariert (12 Flanken- und 6 Rückenschuppen je Art, von insgesamt 141 Fischen). Das Projekt fokussiert auf die afrikanischen Cichlidae (Unterfamilie Pseudocrenilabrinae), daher gehören die meisten der ausgewählten Arten den Pseudocrenilabrinae an und repräsentieren alle 27 Tribes dieser Unterfamilie. Zum Vergleich wurden auch einige Spezies der drei anderen Cichlidae-Unterfamilien einbezogen (Etroplinae, Ptychochrominae, Cichlinae). Alle Körperschuppen wurden nach einem standardisierten Protokoll von bestimmten Regionen der Flanke und des Rückens extrahiert; bei der Beprobung wurde darauf geachtet dass es sich um erwachsene Exemplare der jeweiligen Art handelte. Das geplante Arbeitsprogramm umfasst (i) photographische Dokumentation aller 2.538 Körperschuppen, (ii) Erstellung genauer Beschreibungen der Schuppen-Oberflächenstrukturen, ergänzt durch Messungen der relativen Schuppenlänge und -breite (bezogen auf die Standard- und Körperlänge des beprobten Fisches) und Flächenmessungen der ornamentierten Bereiche, und (iii) die Zusammenstellung eines 'Cichlidae-Fischschuppenatlas'. Der Atlas wäre eine äußerst wertvolle Bezugsquelle für alle künftigen taxonomischen Analysen fossiler Cichlidae aus Afrika, und außerdem ein nützliches Instrument für Studien an rezenten Cichlidae-Arten aus Afrika, z.B. um Vergleiche bei der Beschreibung neuer Arten zu ermöglichen oder erleichtern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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