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Klassifikation und Teleologie in den Lebenswissenschaften. Eine Untersuchung des Begriffs der "typischen Form" natürlicher Dinge bzw. des "typischen Verlaufs" natürlicher Prozesse.

Antragsteller Dr. Boris Hennig
Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 45318559
 
Bei der Beschreibung natürlicher Dinge und Prozesse unterscheiden wir oft zwischen einer typischen Form und Abweichungen von dieser Form. Zum Beispiel unterscheiden wir zwischen gesunden und kranken Lebewesen, oder zwischen vollendeten und unvollendeten Prozessen. Solche Unterscheidungen setzen voraus, dass konkrete Instanzen eines Typs in einem gewissen Sinn hinter dem zurückbleiben können, was sie sind. Ich möchte zeigen, dass ein solches Vorgehen wenigstens in den Lebenswissenschaften unverzichtbar ist. Dazu werde ich mich vor allem an der Aristotelischen Lehre von den „vier Ursachen natürlicher Prozesse orientieren, von denen hier vor allem die so genannte „Formal- und „Finalursache relevant sind. In einem ersten Schritt möchte ich nachweisen, dass es sich bei diesen beiden „Ursachen um eben das handelt, was oben als typische Form eines Dinges oder Prozesses bezeichnet wurde. Bei der Finalursache handelt es sich also um die typische Form eines Prozesses, und nicht, wie man meinen könnte, um den Zweck eines Dinges. Wenn Aristoteles tatsächlich das Verhältnis zwischen Dingen oder Prozessen und ihrer typischen Form thematisiert, werde ich seiner Argumentation in einem zweiten Schritt wertvolle Impulse zur Begründung der genannten Hauptthese entnehmen können: dass wir Lebewesen, ihre Teile, ihr Verhalten und dessen Produkte zu Recht und notwendigerweise anhand von Maßstäben klassifizieren, hinter denen sie zurückbleiben können.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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