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Wettbewerb mit dem Plattformbetreiber: Eine empirisch-quantitative Untersuchung Mobiler-App-Plattform-Ökosysteme

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 453186120
 
Eine der wesentlichen durch die Digitalisierung angestoßenen Veränderungen für Unternehmen sind Digitale Innovationsplattformen. Im Kern Digitaler Plattformen steht eine softwarebasierte Infrastruktur („Plattform“). Diese Plattform wird von einem oder mehreren Unternehmen bereitgestellt („Plattformbetreiber“). Der Plattformbetreiber erlaubt anderen Unternehmen, komplementäre Produkte und Angebote auf der Plattform zu entwickeln und zu kommerzialisieren („Komplementärunternehmen“). Ein bekanntes Beispiel ist das iPhone: Apple erlaubt einer Vielzahl an Unternehmen komplementäre Angebote in Form von „Apps“ bereitzustellen. Apple profitiert dabei von einem steten Strom neuer Apps; Komplementärunternehmen erhalten Zugang zu einer Vielzahl an Kunden. Ein wesentliches Geschäftsrisiko für Komplementärunternehmen stellt der Markteintritt des Plattformbetreibers dar. Plattformunternehmen wie Apple, Google und SAP treten regelmäßig mit eigenen Produkten in den Komplementärmarkt der eigenen Plattformen ein. Beispielsweise kündigte Apple im Jahr 2018 überraschend eine App namens ScreenTime an, mittels welcher Nutzer einen Überblick über die Zeit erhielten, die sie an ihrem iPhone verbrachten. Jedoch existierten zuvor bereits mehrere Unternehmen, die Apps mit einer ähnlichen Funktionalität angeboten hatten. Aus Sicht der betroffenen Komplementärunternehmen kann dies weitreichende, teils existenzielle Folgen haben. Komplementärunternehmen stehen nunmehr im direkten Wettbewerb mit dem Plattformbetreiber, was letztlich zu deren Verdrängung führen kann.In der gegenwärtigen betriebswirtschaftlichen Forschung ist das Risiko des Markteintritts durch den Plattformbetreiber nur unzureichend verstanden. Bisherige Forschung beschäftigt sich mit Komplementärmarkteintritten vorrangig aus der Perspektive des Plattformbetreibers. Dort steht die Frage im Vordergrund, ob Plattformbetreiber in Komplementärmärkte eintreten sollten und welche Auswirkungen dies auf die Leistung der Komplementärunternehmen hat. Diese Studien erklären jedoch nicht, wann Komplementäre mit einem Markteintritt durch den Plattformbetreiber rechnen sollten.Ziel des beantragten Forschungsvorhabens ist es zu verstehen, welche Faktoren das Risiko des Markteintritts durch den Plattformbetreiber begünstigen. Es soll ein Modell getestet werden, welches Charakteristika der Nischen des Komplementärmarkts in Bezug mit Komplementärmarkteintritten des Plattformbetreibers setzt. Zur Erreichung dieses Ziels soll eine quantitativ-empirische Untersuchung im Kontext der Mobile-App-Plattformen Apple iOS und Google Android durchgeführt werden. Diese Untersuchung erfordert den Aufbau eines umfassenden Datensatzes zu Markteintritten durch Plattformbetreiber. Durch das beantragte Vorhaben sollen die Strategien und Produktentwicklungsentscheidungen von Komplementärunternehmen dahingehend verbessert werden, als dass diese vor dem Risiko zukünftiger Markteintritte durch den Plattformbetreiber betrachtet werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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