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Der Einfluss des Alterns auf Schlafstruktur und den REM-NREM-Zyklus
Antragsteller
Dr. Peter Geisler
Fachliche Zuordnung
Gerontobiologie und Geriatrie
Förderung
Förderung von 2020 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 453303530
Der Schlaf ist ein hochgradig organisierter Verhaltenszustand, der durch zirkadiane, homöostatische und ultradiane Prozesse reguliert wird. Die beste verfügbare Methode zur Messung der Interaktion dieser Prozesse ist die Polysomnographie (PSG). Diese Methode erlaubt es, die zeitliche Struktur des Schlafes und die Interaktion verschiedener elektrophysiologischer Variablen (Elektroenzephalogramm, Elektrookulogramm, Elektromyogramm und andere Signale wie EKG und Atmung) abzugrenzen. Der Schlaf erfährt über die Lebensdauer signifikante Veränderungen, die durch eine Abnahme der Gesamtschlafzeit und des Slow-Wave-Schlafs, eine Zunahme der Schlafunterbrechungen und eine Zunahme des Leichtschlafs gekennzeichnet sind. Während all diese Veränderungen durch Querschnittsstudien bestätigt werden, gibt es nur begrenzte Hinweise auf die intrapersonale Längsschnittentwicklung des Schlafes vom jungen Erwachsenenalter bis ins hohe Alter. Die überwiegende Mehrheit der PSG-basierten Schlaf-Längsschnittstudien deckt einen Zeitraum von weniger als 10 Jahren ab. Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Schlaf in einer Gruppe von Normalprobanden, deren Schlaf vor mehr als 35 Jahren untersucht wurde, als sie jung waren (Altersbereich: 20 bis 30 Jahre), erneut zu testen. Diese Versuchspersonen sind von besonderem Interesse, da der Schlaf in jedem Fall über 14 aufeinanderfolgende Nächte oder mehr aufgezeichnet wurde. Somit ist die intra-individuelle Stabilität der verschiedenen PSG-Parameter und Schlafmuster für jede Person in jungen Jahren bekannt. Von den 19 Probanden der früheren Schlafstudie sind bisher 13 Personen kontaktiert worden und haben sich bereit erklärt, an einer Schlaflabor-Folgestudie für 3 aufeinanderfolgende Nächte teilzunehmen. Die erste Nacht gilt als Eingewöhnungsnacht.Die Studie hat zwei Ziele. Erstens soll das Ausmaß der Veränderungen der Schlafstadien und der Schlafstruktur vom frühen bis zum fortgeschrittenen Erwachsenenalter abgeschätzt werden. Zweitens soll abgeschätzt werden, inwieweit die in der ursprünglichen Studie beobachteten Unterschiede in der Schlafstruktur zwischen den Versuchspersonen in der Nachbeobachtung reproduzierbar sind. Die Ergebnisse der Studie können zur Entwicklung und Stärkung von Konzepten der personalisierten Pflege im fortgeschrittenen Alter beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Professor Dr. Hartmut Schulz; Privatdozent Dr. Thomas-Christian Wetter