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Selbstregulationskompetenzen sowie internale und externale Faktoren als Prädiktoren aggressiven und antisozialen Verhaltens in der Adoleszenz

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426314138
 
Aggressives und antisoziales Verhalten haben oft langfristige negative Konsequenzen sowohl für die davon Betroffenen als auch für die ausführenden Personen. Dies ist besonders problematisch, weil es sich hierbei um relativ stabiles Verhalten handelt, das häufig bis ins Erwachsenenalter persistiert. Im Jugendalter zeigen manche Formen aggressiven und antisozialen Verhaltens die höchsten Prävalenzraten. Daher ist es wichtig, die aktuellen und langfristigen Risikofaktoren für dieses Verhalten im Kindes- und im Jugendalter zu kennen, um präventiv tätig werden oder intervenieren zu können. Mangelnde selbstregulatorische Kompetenzen erschweren es, negative Verhaltensimpulse zu kontrollieren und stattdessen langfristig adaptives Verhalten zu zeigen. Sie stellen daher in Theorien zur Erklärung aggressiven und antisozialen Verhaltens einen wichtigen Risikofaktor für solche Verhaltensweisen dar. Bereits vorliegende empirische Befunde stützen diese theoretische Annahme. Allerdings bestehen weiterhin verschiedene Forschungslücken: So ist über die Bedeutung selbstregulatorischer Kompetenzen im Jugendalter insgesamt sowie in Bezug auf aggressives und antisoziales Verhalten längsschnittlich vergleichsweise wenig bekannt. Darüber hinaus existiert nur wenig Forschung dazu, wie physiologische, affektive, kognitive und behaviorale selbstregulatorische Kompetenzen in der Prädiktion aggressiven und antisozialen Verhaltens zusammenspielen und welche dabei von besonderer Bedeutung sind. Ob differentielle Effekte in Abhängigkeit von der spezifischen Form aggressiven und antisozialen Verhaltens sowie vom Alter der handelnden Personen vorliegen ist ebenfalls kaum beforscht. Dies gilt schließlich auch für die Frage, inwiefern selbstregulatorische Kompetenzen Muster dieser Verhaltensweisen sowie die Zugehörigkeit zu entsprechenden differentiellen Entwicklungstrajektorien prädizieren. Um diese Forschungslücken zu füllen, sollen im vorliegenden Projekt aufbauend auf einem bereits bestehenden Längsschnittdatensatz mit drei Messzeitpunkten im mittleren Kindesalter über 1000 Personen im Alter von 15 bis 20 Jahren im Hinblick auf eine Vielzahl basaler und komplexer selbstregulatorischer Kompetenzen, aggressives und antisoziales Verhalten sowie relevante Kontrollvariablen untersucht werden. Die Kontrollvariablen umfassen internale und externale Faktoren, wie Selbstwert, Theory of Mind und Ungerechtigkeitssensibilität sowie Diskrimierungserfahrungen, familiäre Risikofaktoren und Affiliation mit devianten Peers, die ebenfalls Risikofaktoren für aggressives und antisoziales Verhalten darstellen. So kann zusätzlich untersucht werden, ob selbstregulatorischen Kompetenzen über diese Faktoren hinaus inkrementelle Varianz in diesem Verhalten aufklären. Die Erkenntnisse aus dem Projekt können somit genutzt werden, um alters- und verhaltensspezifische Präventions- und Interventionsprogramme unter besonderer Berücksichtigung selbstregulatorischer Kompetenzen zu entwickeln.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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