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Selbstregulation als Prädiktor für Entwicklungstrajektorien internalisierender Symptome im Verlauf von der mittleren Kindheit bis zur Adoleszenz

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426314138
 
Internalisierende Symptome, wie Ängstlichkeit, Depressivität, Rückzug sowie somatische Symptome gehören zu den häufigsten psychischen Auffälligkeiten im Jugendalter, weisen eine hohe Stabilität auf und gehen mit starken Beeinträchtigungen für die Betroffenen einher. Im Zusammenhang mit der Genese dieser Symptome sind verschiedene Facetten der Selbstregulation in den wissenschaftlichen Fokus gerückt, wobei sich gezeigt hat, dass eine geringere Fähigkeit zur Selbstregulation mit höheren internalisierenden Symptomen einhergeht. Jedoch bestehen noch einige Forschungslücken: Erstens waren bisherige Untersuchungen häufig auf einzelne Facetten der Selbstregulation beschränkt. Zweitens ist die Anzahl der Studien in der Adoleszenz deutlich geringer als in der Kindheit. Drittens gibt es noch keine Studien, die verschiedene Facetten der Selbstregulation als Prädiktoren differentieller Entwicklungsverläufe internalisierender Symptome untersucht haben. Angesichts des Anstiegs internalisierender Symptome im Verlauf von der Kindheit bis zur Adoleszenz mit dem Risiko einer Chronifizierung im Erwachsenenalter kommt der Untersuchung von Facetten der Selbstregulation als potentielle Prädiktoren von ungünstigen Verläufen – z.B. mit ansteigenden oder stabil hohen internalisierenden Symptomen – hohe Relevanz zu. Um diese Forschungslücken zu füllen, sollen im vorliegenden Projekt aufbauend auf einem bereits bestehenden Längsschnittdatensatz mit drei Messzeitpunkten in der mittleren Kindheit (T1: 6-10, T2: 7-11, T3: 9-13 Jahre) über 1000 Adoleszente im Alter von 15-20 Jahren im Hinblick auf eine Vielzahl von basalen (z.B. exekutive Funktionen, emotionale Reaktivität, Herzratenvariabilität) und komplexen (z.B. Emotionsregulation, Planungsverhalten) Facetten der Selbstregulation, internalisierende Symptome (und spezifische Angst- und depressive Symptome) sowie bereits etablierte Risikofaktoren internalisierender Symptome (z.B. niedriger sozioökonomischer Status) erneut untersucht werden. Es wird analysiert, 1) inwieweit verschiedene Facetten der Selbstregulation ungünstige Verläufe internalisierender Symptome prädizieren, 2) ob Selbstregulation auch bei Einbezug anderer Risikofaktoren einen inkrementellen Beitrag zur Prädiktion differenzieller Entwicklungsverläufe leistet, 3) inwieweit Selbstregulations-Facetten untereinander und mit anderen Risikofaktoren in der Prädiktion der Verläufe internalisierender Symptome zusammenwirken und 4) wie sich quer- und längsschnittliche Zusammenhänge von Selbstregulations-Facetten und internalisierenden Symptomen sowie deren Wechselwirkungen im zeitlichen Verlauf von der mittleren Kindheit bis in die Adoleszenz darstellen. Die Erkenntnisse zum prädiktiven Wert spezifischer Selbstregulations-Facetten kann somit Ansatzpunkte für Prävention und Intervention zur Förderung der gesunden psychosozialen Entwicklung liefern.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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