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Fürst - Universität - Geld. Eine vergleichende Untersuchung der Finanzen der Universitäten Heidelberg und Freiburg bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs.

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 453591512
 
Dieses Projekt möchte in einer vergleichenden und diachron angelegten Studie der Finanzen der Universitäten Heidelberg und Freiburg einen Beitrag zum besseren Verständnis der Entwicklung des Verhältnisses von Fürst, Land und Universität vom Spätmittelalter bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges leisten. Damit soll nicht nur einer systematisch komparatistisch ausgerichteten universitären Finanzgeschichte Vorschub geleistet werden, sondern auch der Überwindung der klassischen Epochengrenzen Mittelalter und Frühneuzeit. Der Begriff Finanzen bedeutet in diesem Kontext sowohl das Ausstattungsgut bzw. Stiftungskapital und Zuwendungserweiterungen als auch die laufenden Einkünfte aus Kapitalverleih und studentischen Zahlungen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Berufungspraxis (Rolle des Geldes) und dem Stipendienwesen (Ermöglichung des Studiums etc.) gewidmet, Aspekte die bislang weder systematisch noch vergleichend untersucht wurden.Der Zugriff über die Finanzen ermöglicht eine differenzierte Analyse der Bedeutung der Universität für den Fürsten und seine Herrschaft. Wie wirkte sich die Einflussnahme des Fürsten auf die Universität aus und wie veränderte sich diese Einflussnahme von der Gründung der Universitäten bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs? Was war dem Fürsten seine Universität wert und warum? Inwieweit diente die Rekrutierung von Professoren und die finanzielle Unterstützung von Studierenden der Förderung des Fürstentums? Die Beantwortung dieser Fragen leistet einen Beitrag zu einer differenzierteren Debatte über den Begriff und das Wesen der vormodernen Landesuniversität, ihrer Bedeutung für den Landesherrn und der Frage, ob es markante Unterschiede zwischen den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Erscheinungsformen gab. Dies wiederum befördert die Forschung zum Wandel fürstlicher Herrschaft in dieser für die Ausbildung des frühmodernen Territorialstaats so zentralen Phase.Der Vergleich Heidelberg-Freiburg erlaubt darüber hinaus zu untersuchen, inwiefern eine unterschiedliche konfessionelle Ausrichtung des Fürstentums die Finanzen und die Rolle der Universität beeinflusste. Schwächte oder stärkte die Reformation die Bindung zwischen Fürst, Universität und Land? Ist dies überhaupt pauschal zu beantworten oder waren andere Faktoren entscheidender für das Verhältnis zwischen Fürst und Universität? Mit der Untersuchung dieser Fragen wird auch ein Beitrag zur Wirkungsweite und –tiefe konfessioneller Politik geliefert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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