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Funktionelle Genetik der Geschlechtsunterschiede bei Autoimmunität

Fachliche Zuordnung Immunologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 429191104
 
Unterschiede in der Immunantwort zwischen Frauen und Männern führen zu einer geschlechtsspezifischen Inzidenz von Autoimmunerkrankungen mit vorwiegend betroffenen Frauen. Dieses wurde für verschiedene Autoimmunkrankheiten wie systemischen Lupus erythematodes (SLE), rheumatoide Arthritis, autoimmune Lebererkrankungen - und für die Multiple Sklerose (MS) dokumentiert. MS ist die häufigste entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS) und tritt bei mehr als doppelt so vielen Frauen auf, was das Geschlecht zu einem der Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung von MS macht. Verschiedene Faktoren können zu Geschlechtsunterschieden beitragen, wie z.B. Hormone, genetische oder epigenetische Faktoren, die zusammen die Funktion der Immunzellen beeinflussen können. Es ist jedoch weitestgehend unbekannt, welche Gene bei Frauen und Männern unterschiedlich exprimiert werden und dadurch zu geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Inzidenz von Autoimmunerkrankungen beitragen könnten. Um dies zu untersuchen, führten wir eine Genexpressionsanalyse von humanen weiblichen und männlichen Milz- und Blutproben durch, in dem wir den Datensatz des Genotype-Tissue Expression (GTEx) verwendeten. Aus 62 differentiell exprimierten Genen (DEGs) im Blut und 114 DEGs in der Milz wählten wir DEGs aus, die mit der Immunregulation assoziiert sind. Nach erfolgreicher Validierung des Transmembranproteins CD99, das bei Männern deutlich höher exprimiert wird, werden wir uns auf dessen geschlechtsspezifischen Beitrag zur T-Zell-Aktivierung und Transmigration konzentrieren. Wir stellen die Hypothese auf, dass das Geschlecht die Expression von CD99 bestimmt, was zu unterschiedlichen Immunzellreaktionen bei Frauen und Männern führt. Diese sich abzeichnenden geschlechtsspezifischen Expressions- und Funktionsunterschiede könnten zu Unterschieden bei der Autoimmunität von Frauen und Männern beitragen, wie z.B. bei der MS.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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