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Untersuchung von Geschlechtsunterschieden bei der Immunantwort gegen Krebs
Antragstellerin
Professorin Dr. Sonja Loges
Fachliche Zuordnung
Immunologie
Hämatologie, Onkologie
Hämatologie, Onkologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 429191104
Krebserkrankungen bedrohen die Gesundheit vieler Menschen weltweit und aufgrund des demographischen Wandels wird sich die Krebsinzidenz bis 2040 vermutlich verdoppeln. Daher werden dringen innovative Behandlungsstrategien benötigt um die durch Krebs bedingte Mortalität, besonders in fortgeschrittenen Stadien zu senken. Immuntherapien haben die Behandlung von Krebspatienten revolutioniert und können bei manchen Patienten das Fortschreiten der Erkrankung dauerhaft aufhalten, leider bislang nur bei der Minderheit der Patienten. Deswegen ist es wichtig, die Wirksamkeit von Immuntherapien zu verbessern um langfristige Behandlungserfolge in einer höheren Anzahl von Patienten zu erzielen. Überraschenderweise gibt es trotz der bekannten, fundamentalen Unterschiede zwischen dem Immunsystem von Männern und Frauen große Wissenslücken in Bezug auf Geschlechtsunterschiede bei der Immunantwort gegen Krebs. Zusätzlich ist zu bemerken, dass in aktuellen Phase 3 Studien mit Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) bei verschiedenen soliden Tumorentitäten circa 70% der Patienten Männer waren. Diese Zahlen zeigen ein deutliches Ungleichgewicht bezüglich der Geschlechtsverteilung, was insbesondere wichtig ist, da manche Meta-Analysen auf eine bessere Wirksamkeit von ICI bei Männern hindeuten. In diesem Zusammenhang haben wir basierend auf unseren präliminären Daten die Hypothese aufgestellt, dass Testosteron die Immunantwort gegen Krebs moduliert. Wir konnten zeigen, dass dieses Geschlechtshormon zu einer stärkeren und stabileren anti-Tumor Antwort von CD8+ T-Zellen nach Behandlung mit anti-PD1 Antikörpern führt. Wir schlagen deswegen eine mechanistische Studie mit Loss- und Gain-of-Function Ansätzen in präklinischen AML- und Kolonkarzinom-Modellen vor, um den Effekt von Testosteron auf die antitumorale Immunantwort mit und ohne PD1-Blockade eingehend zu charakterisieren. Hierdurch werden wir neue Erkenntnisse über die Effekte von Testosteron auf das Immunsystem im Krebskontext gewinnen und möglicherweise die Basis für klinische Studien schaffen, um die Behandlung von Krebspatienten mit Immuntherapien zu verbessern.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen