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Landesgeschichte im Radio. Der Herstellungsprozess und der intermediale Transfer von landesgeschichtlichen Narrativen der WDR-Landesredaktion um Walter Först (1960 – Anfang der 1990er Jahre)
Antragstellerin
Dr. Katrin Minner
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 453963706
Das Projekt analysiert am Beispiel Nordrhein-Westfalens massenmedial distribuierte landesgeschichtliche Narrative zwischen 1960 und Anfang der 1990er Jahre und zeichnet Praktiken des „Geschichte-Machens“ nach. In einer Symbiose von Public History und medien- sowie landesgeschichtlicher Perspektive wird exemplarisch anhand der WDR-Hörfunk-Landesredaktion um den journalistischen NRW-Geschichtsexperten Walter Först (1920-1993) der intermediale Transfer von historischen Beiträgen als Bausteinen von Geschichtskultur untersucht. Die Redaktion hat aktiv für Nordrhein-Westfalen prägende Geschichtsbilder hervorgebracht und verankert. Auf der Grundlage intensiver Archivrecherchen wird analysiert, wie die journalistischen Akteurinnen und Akteure das Land im Spannungsfeld einer vielfältigen Region, der föderalen Bundesrepublik und der europäischen Nachbarn verorteten und historische Sinn- und Identitätsbildungsprozesse beförderten. Betrachtet wird, wie der Redaktionsleiter eine Vernetzung mit anderen politisch-kulturell und geschichtswissenschaftlich arbeitenden Institutionen und Personen herstellte, diese in institutionelle Formen jenseits des Rundfunks überleitete und damit eine zusätzliche Kommunikationsbasis für verhandelte Narrative schuf. Während der ersten Förderphase kam es aus externen Gründen zu Verzögerungen in der Sichtung der Quellen und daraus folgend zu Verschiebungen des Zeitplans in der weiteren Auswertung. Ziel der beantragten Verlängerungszeit ist es, einen wichtigen bisher nicht erschlossenen und daher nicht benutzbaren Archivbestand sichten zu können sowie die Auswertung der Diskurse aus dem Korpus der Sendemanuskripte zügig weiterzuführen und zum Abschluss zu bringen, um anschließend das Gesamtmanuskript fertigzustellen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen