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Zeitgeist und Christentum. Die Zeitschrift „Christliche Welt“ als Medium des Kulturprotestantismus.

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 454317254
 
Die „Christliche Welt“ (1886 bis 1941) gilt als eine der bedeutendsten Zeitschriften des deutschsprachigen Protestantismus in der Moderne. Von Beginn an war es essentieller Bestandteil ihres Programms, eine größere Öffentlichkeit ins Visier zu nehmen. Daraus resultiert eine thematische Breite, die weit über das Programm einer Fachzeitschrift hinausgeht. Zugleich ist die Zeitung durch den Kreis ihrer Herausgeber und Mitwirkenden das prominenteste Organ des deutschsprachigen Kulturprotestantismus. Die Untersuchung der „Christlichen Welt“ dient damit auch einer gründlichen und präzisen Erschließung der Ideenwelt des Kulturprotestantismus. Da die „Christliche Welt“ mit ihrem Erscheinungszeitraum die Epoche der gravierendsten Umwälzungen in der jüngeren deutschen Geschichte abdeckt, ist sie zudem auch eine herausragende Quelle nicht nur der Theologie, sondern auch der Geistes- und Kulturgeschichte des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts und damit von interdisziplinärer Relevanz.Mit der historischen Dimension verknüpft sich die systematische. Bei der Herausarbeitung jener Ideenwelt ist es unumgänglich, nach der Relevanz der damals aufgeworfenen Fragen und ihrer Antwortversuche für unsere Gegenwart heute zu fragen. Es gilt, von den Stärken und Schwächen der „Christlichen Welt“ für die Herausforderungen heute zu lernen.Nach gründlichen Vorarbeiten lässt sich die enorme Breite der verhandelten Themen auf die Perspektive bündeln, exemplarisch den Ideenkosmos des Kulturprotestantismus zur Darstellung zu bringen. Dabei steht der Umgang mit den klassischen Lehrbeständen des Christentums im Vordergrund, es geht um die Erschließung der „Dogmatik“ der „Christlichen Welt“. Die Beiträge geben zudem Auskunft über das Selbstverständnis des Protestantismus in der weltweiten Ökumene in jener Epoche vielfältiger Umbrüche. Die Zeitschrift leistet durch die umfangreiche Beschäftigung mit Literatur, Kunst und Musik einen vorzüglichen Beitrag dazu, wie der Kulturprotestantismus das Christliche in den Kulturformen seiner Zeit interpretierte und zugleich als christliche Aufgabe Kultur zu gestalten versuchte. Aufgrund ihrer theologie- und kulturgeschichtlichen Bedeutung erscheint es über die inhaltliche Erschließung hinaus geboten, die „Christliche Welt“ auf der Höhe der Standards heutiger digitaler Veröffentlichungskultur einem breiteren Publikum und Forscherinnen und Forschern zugänglich zu machen. Hierzu sind insbesondere von der Universitätsbibliothek der LMU München in Zusammenarbeit mit dem Antragsteller bereits sehr arbeits- und investitionsintensive Vorarbeiten geleistet worden, die mit Hilfe dieses Antrags zu einem Abschluss gebracht werden sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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