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Die Grenzen der Handlungsemulation - Eine psychophysiologische Untersuchung an Athlet*innen und Patient*innen mit diagnostizierter Autismus Spektrum Störung

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 454888937
 
Wayne Gretzky, einer der besten Eishockeyspieler aller Zeiten sagte einmal: „Ein guter Hockeyspieler spielt dort, wo der Puck ist. Ein großartiger Eishockeyspieler spielt dort, wo der Puck sein wird. “ Dieses Zitat verdeutlicht die Bedeutung präziser Handlungen und Bewegungen und deren Vorhersage in Situationen mit zeitlichen und räumlichen Einschränkungen. Um effizient und erfolgreich Handlungen zu steuern und auszuführen, muss man in der Lage sein, diese Handlungen auf einem hohen Qualifikationsniveau durchzuführen und die Ergebnisse der eigenen Handlungen vorherzusagen. Darüber hinaus muss das Ergebnis der Interaktion mit der Umwelt berücksichtigt werden. Mit anderen Worten, um ein Ziel zu erreichen, müssen externe und interne Faktoren auf einen zukünftigen oder gewünschten Zielzustand ausgerichtet sein. In unserem Beispiel von Gretzky würde dies bedeuten, dass das Verhalten von internen Faktoren wie Talent, Training oder Fähigkeitsniveau und Genauigkeit oder von externen Faktoren wie der gegnerischen Mannschaft, der Geschwindigkeit der Hockeyspieler und / oder des Pucks oder von anderen Faktoren beeinflusst wird wie Lärm und Lichtverhältnisse in der Arena. Um zu untersuchen, wie solche Wechselwirkungen auf neurophysiologischer Ebene implementiert werden, müssen unterschiedliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Wir argumentieren, dass eine psychophysiologische Perspektive auf Embodied Cognition, d.h. die Handlungsemulation, hier dazu beitragen kann.Ziel dieses Projektes ist es, eine psychophysiologische Perspektive der Handlungsemulation aufzuzeigen und die Grenzen dieser in zwei Modellzuständen zu testen, d.h. Athlet*Innen und hochfunktionierende Patient*innen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASD) als gegenüberliegende Pole eines Kontinuums: Athleten mit hochfunktionaler Handlungsemulation und Patienten mit ASD mit hoch dysfunktionaler Handlungsemulation. Wir werden Athlet*innen aus Sportarten wie Tennis und Badminton und Patient*innen zudem mit einer für Nichtathlet*innen typischen Stichprobe vergleichen. Bisher war unklar, wie genau fronto-parietale Hirnregionen die Handlungsemulation unterstützen. In dieser Hinsicht verfolgen wir zwei Ziele: Zunächst möchten wir zeigen, worauf Handlungsemulation auf einer psychophysiologischen Ebene beruht. Zweitens wollen wir testen, ob und wie das dorsale frontoparietale Netzwerk den Kern dieser Handlungsemulation darstellt. Wir werden uns auf einen grundlegenden Aspekt der Aktionsemulation konzentrieren: die Online-Vorhersage in der motorischen Kontrolle. Hier testen wir die Ausführung, Vorhersage und Emulation von Handlungen. In jeder der untersuchten Populationen werden Methoden der transkraniellen Magnetstimulation verwendet, um die „kausale“ Relevanz der funktionellen neuroanatomischen Strukturen zu bestimmen, welche der Handlungsemulation zugrunde liegen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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