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Vitalamputation von Oberkiefermolaren mit Furkationsbeteiligung Grad II und/ oder III – eine randomisierte klinisch kontrollierte Studie
Antragsteller
Dr. Hari Petsos
Fachliche Zuordnung
Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 455414030
Die Wurzelamputation gilt als valide, resektive Behandlungsmethode von Molaren, bei denen der Knochenabbau horizontal in den interradikulären Bereich vorgedrungen ist. Während eine Furkationsbeteiloigung I. Grades die Prognose des betroffenen Zahnes nicht einschränkt, führen Grad-II- und insbesondere Grad-III-Furkationsbeteiligungen zu einer Verschlechterung der Prognose. Im klassischen Verfahren ist es dabei notwendig einen Zahn vor der Amputation einer seiner Wurzeln endodontisch zu behandeln. Die Überlegung, ob diese Devitalisierung vor jeder Wurzelamputation notwendig ist, spielt einerseits wegen der hohen Erkrankungsprävalenz, aber auch wegen der sich daraus ergebenden Behandlungskaskade und den für die Patienten entstehenden Kosten eine wichtige Rolle. In der Regel sind für die Behandlung eines Molaren mehrere mehrstündige Behandlungssitzungen notwendig. Darüber hinaus bringt die Wurzelkanalbehandlung das Risiko weiterer Komplikationen mit sich und zieht häufig eine prothetische Versorgung nach sich, die ebenfalls kostspielig ist. Eine Vitalerhaltung eines Zahnes an sich wäre bereits ein großer Vorteil, der durch eine Zeit- und Kostenersparnis bekräftigt würde. Es existieren nur wenige Daten, die sich mit der Vitalerhaltung zu amputierender Molaren (Vitalamputation) unter Einsatz von Mineratrioxidaggregat befassen. Trikalziumsilikat wurde für diese spezielle Indikation bisher nicht klinisch untersucht. Hier soll dieses Projekt zusätzliche Evidenz sowohl für die Verwendung des Materials in dieser Indikation als auch für die erfolgreiche Durchführung von Vitalamputationen schaffen. Dazu sollen in dieser prospektiven, randomisierten, klinisch kontrollierten Studie Vitalamputationen mit Trikalziumsilikat an 76 Oberkiefermolaren mit Grad II oder III Furkationsbeteiligungen auf zwei unterschiedliche Vorgehensweisen nachuntersucht werden:Methode 1: Die Wurzel wird unter der Zahnkrone abgetrennt und die sehr kleine Fläche der angeschnittenen Pulpa mit Trikalziumsilikat und Kompositfüllungsmaterial abgedeckt. Methode 2: Das Cavum der Kronenpulpa wird von okklusal eröffnet und die Kronenpulpa entfernt. Anschließend werden die Pulpastümpfe der Wurzeln mit Trikalziumsilikat abgedeckt und die Krone mit Kompositfüllungsmaterial restauriert.Ziel dieser randomisierten klinischen Studie ist der Vergleich beider Methoden hinsichtlich Vitalerhaltung der Pulpa (positiver Sensibilitätstest) der therapierten Oberkiefermolaren über einen Nachuntersuchungszeitraum von 12 Monaten und dabei folgende Hypothese zu bestätigen: Vitalamputierte Oberkiefermolaren zeigen unabhängig vom gewählten Verfahren über einen Nachuntersuchungszeitraum von 12 Monaten ein vergleichbares Sensibilitätsverhalten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Professor Dr. Peter Eickholz; Professor Dr. Stefan Rüttermann