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Anpassung an den Übergang nach Abschluss des (Fach-)Abiturs: Erleben, Erinnerungen, Selbstüberzeugungen

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 455583836
 
In diesem Projekt wird untersucht, wie sich junge Erwachsene an den Übergang in einen neuen Lebensabschnitt nach dem (Fach-)Abitur anpassen. Dieser Übergang ist ein kritisches Lebensereignis, welches einerseits die Möglichkeiten für positive Entwicklung und psychologisches Wachstum bietet, andererseits auch das Risiko von Fehlanpassung und negativen Entwicklungen birgt. Bezugnehmend auf die Selbstbestimmungstheorie untersucht dieses Projekt insbesondere autonome Motivation sowie die Erfüllung der drei psychologischen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenz, und sozialer Eingebundenheit als zentrale Prädiktoren einer gelungenen Anpassung an den Übergang. Ein reziproker Zusammenhang von autonomer Motivation und Bedürfniserfüllung auf verschiedenen Zeitebenen (innerhalb von Tagen, über Tage hinweg, über Wochen hinweg) wird als ein Mechanismus einer gelungenen Anpassung untersucht. Zusätzlich zu Fragen der Anpassung an den Übergang soll in diesem Projekt auch ein neues theoretisches Modell getestet werden, welches die längsschnittliche Beziehung von momentanem Erleben, Erinnerungen an Erleben und Selbstüberzeugungen in den Blick nimmt. Bisherige Forschung zeigt, dass Selbstüberzeugungen (wie allgemeine Selbsteinschätzungen oder auch Erwartungen) in nicht-perfektem Zusammenhang mit tatsächlichem Verhalten und Erleben stehen. Jedoch ist bisher nicht geklärt, wie momentanes Erleben in Selbstüberzeugungen integriert wird. Das hier postulierte theoretische Modell weist Erinnerungen an Erleben hierbei eine zentrale Rolle zu und prädiziert, dass Erinnerungen momentanes Erleben längsschnttlich in Selbstüberzeugungen integrieren. Weiterhin postuliert dieses Modell differenzielle Effekte von momentanem Erleben und Selbstüberzeugungen dahingehend, dass momentanes Erleben automatisiertes Verhalten und Erleben vorhersagt, Selbstüberzeugungen dagegen bewusste zukünftige Entscheidungen vorhersagen sollen. In diesem Projekt wird ein längsschnittliches measurement burst Design eingesetzt: AbiturientInnen sollen zwei Mal vor ihrem Abschluss und sieben Mal nach ihrem Schulabschluss untersucht werden (letzte Messung knapp drei Jahre nach dem Schulabschluss). Mittels Ambulantem Assessment soll wiederholt momentanes Erleben im Alltag der TeilnehmerInnen erfasst werden. Das Projekt untersucht sowohl kurzfristige Anpassungsmaße (z.B. tagtägliches Wohlbefinden und Motivation) als auch langfristige Anpassungsmaße (z.B. Studienabbruch). Es werden über diese Beobachtungswellen hinweg jeweils 3-wöchige Ambulante Assessments mehrfach wiederholt werden, was eine Untersuchung intra-individueller Veränderung in intra-personalen Dynamiken ermöglicht. Somit können sowohl die kurz- und langfristige Anpassung an diesen Übergang und entwicklungspsychologische Prozesse untersucht werden, die dieser Anpassung zu Grunde liegen, als auch Fragen zur längsschnittlichen Beziehung von momentanem Erleben, Erinnerungen und Selbstüberzeugungen.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

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