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Bilder, die Folgen haben – Eine Archäologie ikonischen Filmmaterials aus der NS-Zeit

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 455591769
 
Bilder, die Folgen haben, sind Filmsequenzen, die aus einer Folge von Einzelbildern bestehen und daher bewegt erscheinen; zudem handelt es sich um bewegte Bilder, die nach ihrer Erstverwendung in Form von Zitaten durch die Film- und Mediengeschichte wandern, in deren Folge sie in Wechselwirkung mit ästhetischen Strömungen sowie mit erinnerungskulturellen Entwicklungen einen Ikonisierungsprozess durchlaufen. Aus diesem Prozess wiederum folgen eine kontinuierliche Rekontextualisierung, Umwertung und Überlagerung der Bilder und damit entweder eine Verdichtung oder eine Diversifizierung oder gar eine Entwertung ihrer Aussagekraft. Dieses Forschungsprojekt konzentriert sich auf ikonische Filmsequenzen, die in der NS-Zeit entstanden sind, und hat zum Ziel, deren Material- und Verwendungsgeschichte mit Hilfe eines archäologischen Ansatzes zu rekonstruieren und zu analysieren, um auf der Grundlage einer empirischen Datenerhebung Aussagen über Funktion und Stellenwert des Audiovisuellen für die gesellschaftliche Erinnerungskultur treffen zu können. Verfolgt werden insgesamt sieben klar definierte Ziele, die sich natürlich gegenseitig bedingen. Diese Ziele sind alle insofern originell, als sie Forschungsdesiderata einlösen bzw. noch nicht voll ausgereifte Methoden weiterentwickeln. Sie beziehen sich sowohl auf die Grundlagenforschung als auch auf innovative Verfahren und Zugänge sowie nicht zuletzt auf Fragen der Interaktion von Wissenschaft und gesellschaftlicher Öffentlichkeit. Die anvisierten Ziele sind im Einzelnen: (1) eine relationale Datenbank zu den filmischen Ikonen aus der NS-Zeit, (2) deren Material- und (3) Verwendungsgeschichte, (4) ergänzt durch eine forensische Bildanalyse, (5) im Rahmen eines transnationalen Ansatzes, (6) die zusätzliche kritische Bearbeitung und Befragung der ikonischen Sequenzen mit Hilfe von zu einer wissenschaftlichen Methodik weiterentwickelten Videoessays (forschender Filme), (7) die Berücksichtigung einer Übertragung der Erkenntnisse in die Bildungsarbeit (Filmvermittlung) schon während des Forschungsprozesses sowie die Vorbereitung möglicher kritischer Editionen der Materialien. Um die dargestellten Ziele zu erreichen, ist das Zusammenspiel eines kleinen Teams von ausgewählten Wissenschaftler:innen mit bestimmten Schwerpunktgebieten und Aufgaben über einen Zeitraum von acht Jahren erforderlich. Der interdisziplinäre Ansatz, der Filmwissenschaft, Filmpraxis, Archivwissenschaft, Zeitgeschichte, Kunstgeschichte, Memory Studies, Geschichtsdidaktik/Filmvermittlung und die Digital Humanities einschließt, wird in eigens dafür angelegten Workshops mit kompetenten Gästen kritisch optimiert. Im Zentrum der zweiten Phase des Projektes steht die Anwendung der in der ersten Phase an einzelnen Kernmaterialien erprobten Verfahren auf das vollständige Korpus. Auf einer nun breiten Datenbasis werden Forschungsfragen spezifiziert, Erkenntnisse synthetisiert und Ergebnisse kontextualisiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel
ausländischer Mitantragsteller Dr. Tobias Ebbrecht-Hartmann
 
 

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