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Adhäsion im Wurzelkanal: welche Parameter des Komposit-Dentin Verbundes beeinflussen das Versagensrisiko?

Fachliche Zuordnung Biomaterialien
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 396127899
 
Der Erfolg einer Wurzelkanalbehandlung hängt maßgeblich von einer dichten Versiegelung des Wurzelkanalsystems ab. Dennoch ist die Anwendung der Adhäsivtechnik im Wurzelkanal weitaus techniksensitiver als im koronalen Dentin bei konventioneller Füllungslegung, welches dem Ziel eines bakteriendichten und stabilisierenden Verschlusses entgegenwirkt. Die Forschung unserer Arbeitsgruppe belegt, dass bereits wenige Minuten nach der adhäsiven Füllungslegung durch die Polymerisationsschrumpfung des Komposits Ablösungen der Adhäsivschicht vom Wurzelkanalwanddentin und der Wurzelfüllung nachzuweisen sind. Welche Anteile der Verbundschicht im Wurzelkanal besonders anfällig für ein Versagen sind und welche Parameter das Versagensrisko von adhäsiven Restaurationen endodontisch behandelter Zähne maßgeblich beeinflussen, ist Gegenstand des vorliegenden Forschungsprojektes.Im Rahmen der Forschergruppe InterDent werden wir die bei der adhäsiven Füllungslegung im Wurzelkanal durch Polymerisationsschrumpfung induzierten Spannungen und deren Folgen analysieren. In diesem Zusammenhang wird die Fragstellung, welche Deformationen zu einem Ablösen der Verbundschicht führen oder als Eigenspannungen im gefüllten Wurzelkanal verbleiben von besonderem Interesse sein. Letzteres wird vor allem der Fall sein, wenn eine gute Adhäsion zwischen Wurzelkanaldentin und Adhäsiv sowie Komposit erreicht werden kann. In diesen Fällen gehen wir davon aus, dass sich die verbliebenen Eigenspannungen im restaurierten Wurzelkanal bei nachfolgender Belastung ändern und weitere Konsequenzen auf die Integrität der Verbundzone haben. Im Rahmen dieses Projektes steht die adhäsive Verbundzone zwischen Wurzelkanaldentin, Adhäsiv und Komposit im Fokus, im Fall einer zusätzlichen Stiftverankerung zusätzlich der Verbund zwischen Komposit und Stiftoberfläche. Für die zeitabhängige Analyse der dynamischen Polymerisationsvorgänge im Wurzelkanal anhand standardisierter Wurzelkanalmodelle werden im Verlauf des Projektes zunehmend komplexere Szenarien gewählt. Sie fokussiert sich auf die durch die Polymerisationsschrumpfung induzierten Spannungen und deren möglichen Konsequenzen auf die Verbundzone. Dies hat zum Ziel, die relevanten Parameter, die für eine bakteriendichte Versiegelung des Wurzelkanals und eine hierfür notwendige spaltfreie Verbundzone notwendig sind, zu identifizieren. Durch eine Kombination von verschiedenen optischen Methoden mit synchrotronbasierter Radioskopie und Tomographie sowie mechanischen Testmethoden können die dynamischen Polymerisationsvorgänge im Wurzelkanal detailliert analysiert werden. Darüber hinaus wird eine Alterung der Verbundzone simuliert und ihre Auswirkungen auf die beschriebene Grenzzone werden in die Auswertungen mit einbezogen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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