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Zum Einfluss von Kultur auf die Integration von Migrant*innen: Sozialökonomische Meta-Analyse der epidemiologischen Forschung

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456622719
 
Wir beantragen die Finanzierung einer Meta-Analyse zum Einfluss der kulturellen Herkunft auf das Verhalten von Migrant*innen. Ausmaß und Geschwindigkeit der Integration bzw. Assimilation von Menschen mit Migrationshintergrund in die Aufnahmegesellschaft sind Maßzahlen von hoher politischer, sozialer und ökonomischer Relevanz. Entsprechend dynamisch entwickelt sich die empirische Forschung in diesem Bereich, wobei ökonomische und soziologische Arbeiten zwar deutliche Parallelen aufweisen, bis dato jedoch weitgehend unverknüpft bleiben. Eine Zusammenfassung der Literatur wird durch mehrere Faktoren erschwert: Erstens ist die Befundlage divers und insgesamt nicht eindeutig. Zweitens unterscheiden sich die vorhandenen Studien zum Teil beträchtlich hinsichtlich des Forschungsdesigns, beispielsweise in den verwendeten Daten, der Stichprobenauswahl oder dem Schätzmodell. Drittens beeinträchtigen empirische Phänomene, wie selektive Zuwanderung, und institutionellen Hürden bei der Integration (z.B. Diskriminierung) eine saubere Identifikation kausaler Effekte.Unsere geplante Meta-Analyse bietet eine umfassende und systematische Synthese der Forschungsliteratur, welche die Grenzen monodisziplinärer Forschung überwindet und ökonomische und soziologische Arbeiten zu diesem inhärent interdisziplinären Themengebiet zusammenführt. Meta-analytische Methoden helfen uns, ambivalente empirische Ergebnisse zu gewichten und einzuordnen. So können wir testen, ob die empirischen Ergebnisse der Primärliteratur einen sogenannten Publication Bias – der selektiven Veröffentlichung signifikanter und/oder erwartungsgemäßer Ergebnisse – aufweisen und die Schlussfolgerungen gegebenenfalls entsprechend korrigieren. Eine Meta-Regression ermöglicht außer-dem, den Einfluss heterogener Methoden zu analysieren und stärker generalisierbare Schlussfolgerungen zum Zusammenhang zwischen kulturellem Hintergrund und individuellem Verhalten ziehen zu können, als dies Primärstudien vermögen. Schließlich bietet unser Projekt die Möglichkeit, das Ausmaß der Verzerrung durch die genannten empirischen Hürden auf die Identifikation des Kultureffektes abzuschätzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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