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Neue prekäre Siedlungen, das Kontinuum zwischen dem informellen und formellen Wohnungssektor und die Frage des Zugangs zu Wohnraum in Europa

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2021 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456815877
 
Die Wohnungskrise in Europa ist offensichtlich. Eine Vielzahl von Faktoren, wie die Weltwirtschaftskrise von 2008, spekulative Formen der Immobilienentwicklung, Sparmaßnahmen und eine erhöhte Nachfrage nach Wohnraum im Zusammenhang mit dem Zustrom von Flüchtlingen, hat zu einem Mangel an bezahlbaren Unterkünften für alle geführt. Die daraus resultierende zunehmende Obdachlosigkeit hat neue Siedlungsformen hervorgebracht, die typischerweise mit den Vorstellungen von "informellen Städten" im Süden oder während der industriellen Revolution in Europa in Verbindung gebracht werden. Die vorgeschlagene Forschung konzentriert sich auf verschiedene Erscheinungsformen dieser neu entstehenden Wohnformen und untersucht das formell-informelle Kontinuum auf dem Wohnungsmarkt als Ort der kritischen Analyse des gegenwärtigen Stadtentwicklungsprozesses auf dem Kontinent. Dazu gehört eine Analyse der sichtbaren und halbsichtbaren Formen informellen Wohnens in London und Paris, darunter Barackensiedlungen (Bidonvilles), selbst errichtete Flüchtlingslager und angeeignete Wohnräume. Genauer gesagt will das Projekt Folgendes untersuchen: die Rolle des informellen Wohnens als Zugangsstrategie zu Wohnraum gegenüber den offiziellen Zugangsmöglichkeiten in London und Paris; die Art und Weise, wie sich das informelle Wohnen in der urbanen Morphologie dieser Städte entfaltet, und die Rolle von Politiken und Vorschriften bei der Gestaltung verschiedener Formen städtischer Informalität. Es wird erwartet, dass die Forschung eine Diagnose der prekären Wohnformate in London und Paris erstellt und mögliche Maßnahmen zur Lösung dieses Problems im europäischen Kontext unterstützt. Die Forschung verwendet einen methodengemischten Ansatz, der planungs- und sozialwissenschaftliche Methoden mit räumlicher und qualitativer Datenanalyse kombiniert.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug Frankreich, Großbritannien
Gastgeberinnen / Gastgeber Professorin Agnès Deboulet, Ph.D., von 10/2021 bis 2/2022; Professor Alexander Vasudevan, Ph.D., von 2/2021 bis 9/2021
 
 

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