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Wortstellung und Diskursstruktur in der Frühen Neuzeit

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456973946
 
Das vorliegende Projekt befasst sich mit dem Zusammenhang von Wortstellung und Diskursstruktur im Frühneuhochdeutschen, der sich systematisch anders darstellt als in vorausgehenden oder nachfolgenden Perioden der deutschen Sprachgeschichte. Auf Grundlage eines breiten Textkorpus aus dem 15. und 16. Jahrhundert wird zunächst gezeigt, dass sich bestimmte Wortstellungsphänomene weder als Relikte ursprünglich produktiver Wortstellungsregeln noch als Latinismen interpretieren lassen, sondern Ausdruck diskurs-struktureller Faktoren sind. Die erzählenden Texte der Frühen Neuzeit sind für eine Untersuchung dieses Zusammenhangs in besonderer Weise geeignet, weil der Prosaroman als Genre in dieser Zeit neu entsteht und es deshalb keine konventionalisierten Erzählmuster gibt. Da auch die sprachliche Standardisierung der deutschen Sprache erst allmählich einsetzt, ist davon auszugehen, dass die verwendeten sprachlichen Mittel ein breites Spektrum des frühneuzeitlichen Sprachgebrauchs widerspiegeln. Der zunehmende Abbau der sprachlichen Vielfalt zeigt sich in der Untersuchung von Romantexten der Folgezeit. Im Projekt wird der Zusammenhang von Wortstellung und Diskursstruktur exemplarisch an zwei Phänomenbereichen untersucht: (i) Asymmetrie von Haupt- und Nebensatz und (ii) Vertextungsstrategien an der linken Satzperipherie. In der hier beantragten fünfzehnmonatigen Verlängerung des Projekts soll für die Phänomenbereiche ergänzend die Frage nach dem Einfluss der verbalen Flexionskategorien Modus und Tempus auf den Zusammenhang von Wortstellung und Diskursstruktur beantwortet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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