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Gräueltaten und Exzesse. Illegitime Gewalt durch die US-Armee im Zeitalter der Weltkriege, 1914–1945
Antragsteller
Professor Dr. Sönke Neitzel
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407133841
In der zweiten Förderphase untersucht das Teilprojekt (TP) 7 die militärische Gewaltkultur der Landstreitkräfte der Vereinigten Staaten während der globalen Konflikte der Jahre 1914 bis 1945. Dieses Thema wurde bisher weder für den europäischen Kriegsschauplatz noch über diesen langen Zeitraum hinweg behandelt. Von entscheidender Bedeutung ist die Tatsache, dass die Amerikaner während des Zweiten Weltkriegs nicht dem britischen Weg der Deradikalisierung folgten, sondern einen ähnlichen Weg einschlugen wie die Kanadier und sogar noch extremer gegen Zivilisten und feindliche Gefangene vorgingen. Und dies geschah obwohl sie während der beiden Weltkriege teilweise auf engstem Raum neben Briten und Kanadiern unter einer einheitlichen Kommandostruktur kämpften und wie ihre Verbündeten mehrheitlich englischsprachig und mehrheitlich protestantisch waren. Eine Erklärung für diese besondere Radikalisierung gibt es bislang nicht. Der Befund deutet aber darauf hin, dass eher militärische Gewaltkulturen als situative Faktoren für die Verübung von Gräueltaten durch die Armeen dieser drei Nationen ausschlaggebend waren. Die USA sind somit das fehlende Glied, um die Radikalisierung und Einhegung militärischer Gewaltkulturen der westlichen Alliierten besser zu verstehen. Die Fallstudie zu den Vereinigten Staaten leistet damit einen wichtigen Beitrag, um die Ergebnisse der ersten Förderphase zu den Briten und Kanadiern in einen größeren Kontext zu stellen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 2898:
Militärische Gewaltkulturen – Illegitime militärische Gewalt von der Frühen Neuzeit bis zum Zweiten Weltkrieg
Internationaler Bezug
Großbritannien
Kooperationspartner
Professor Dr. Kim A. Wagner