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Erarbeitung eines Umformverfahrens zur Herstellung endkontur-naher Funktionsbauteile mit Blechdickengradient (T10#)

Fachliche Zuordnung Ur- und Umformtechnik, Additive Fertigungsverfahren
Förderung Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 68237143
 
Im Rahmen des SFB TR 73 wurde das Taumeln grundlagenwissenschaftlich untersucht und das tech-nologische Potential aufgezeigt. Das Prozessverständnis über die Möglichkeit der Stoffflusssteuerung bildet die Grundlage für den vorliegenden Transferantrag. Eine hohe Anlagenkomplexität sowie Prozessdauer sind bisher ungelöste Herausforderungen. Die Abhängigkeit von einer Taumelplatte resultiert zusätzlich in der anlagenseitigen Restriktion eines maximalen Taumelwinkels von Θmax = 1° der aktuell genutzten Versuchsanlage, durch welchen das Umformvermögen stark limitiert ist. Gegenstand des beantragten Transferprojekts ist die Substitution des konventionellen Taumelverfahrens durch eine iterative Kombination aus Verkippen und Drehen. Ziel dabei ist die Erweiterung der bekannten Prozessgrenzen. Dadurch sollen die wesentlichen Erkenntnisse bezüglich des Stoffflusses aus der Grundlagenforschung genutzt, die Formgebungsmöglichkeit und die Effizienz des Verfahrens aber wesentlich gesteigert werden. Die grundlegenden Vorteile des neuen Verfahrens liegen in der Einsatzfähigkeit einer konventionellen Presse, wodurch die Prozesszeit signifikant reduziert sowie die Restriktion eines maximalen Taumelwinkels aufgehoben werden können. Eine Erhöhung des Taumelwinkels bietet das Potential einer Reduzierung der Kontaktfläche, wodurch ein erhöhtes Formgebungsvermögen realisiert werden kann.Herausforderungen des neuartigen Prozesses lassen sich aus einer modifizierten Verfahrenscharakteristik und einer geänderten Umformkinematik ableiten. Neben der Funktionsweise der Verkippung bedarf es einer Analyse der nötigen Umformschritte zur Erreichung der Zielgrößen. Zudem ist der maximal mögliche Verkippungswinkel und der resultierende Einfluss auf die Funktionsbauteile zu bewerten. Zur Steigerung der Belastbarkeit soll die Analyse des Verfestigungsverhaltens von Hochleistungsstählen während der Umformung erfolgen und so der Entfall eines nachfolgenden Härteprozesses überprüft werden. Übergreifende Prozessführungsstrategien sollen die Optimierung hinsichtlich der Zielgrößen ermöglichen.Die Verfahrenscharakteristik lässt sich durch Nutzung der vorhandenen Taumelanlage abbilden. So kann der Prozess grundlegend untersucht und der Aufwand für ein neues Werkzeugkonzept reduziert werden. Dafür soll eine Methodik zur Sicherstellung der Einsatzfähigkeit der Prozesscharakteristik erarbeitet werden. Eine gezielte Stoffflusssteuerung ist aufgrund der zu erwartenden Veränderung der Stoffflussanteile essenziell. Eine numerische Simulation soll zur Analyse des Stoffflusses eingesetzt werden. Der Einfluss auf den realen Prozess soll durch Auswertung umformtechnisch hergestellter Referenzbauteile evaluiert werden. Abschließend sind die generierten Ergebnisse des neuen Prozesses aufgrund der Nachteile der Taumelanlage auf ein flexibles Werkzeugkonzept zu übertragen. Eine abschließende Gegenüberstellung mit den Erkenntnissen des Taumelns soll den Prozess in den Gesamtkontext des SFB einordnen.
DFG-Verfahren Transregios (Transferprojekt)
Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Professor Dr.-Ing. Michael Lechner; Professorin Dr.-Ing. Marion Merklein
 
 

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