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Regionale Rekonstruktion der Wasserverfügbarkeit – eine hochauflösende Studie zur Verlängerung hydroklimatischer Messreihen in vergangene Jahrtausende anhand von präzise datierten natürlichen Sediment-Archiven aus Maarseen der Newer Volcanic Province, Südost-Australien (NVP)
Antragsteller
Professor Dr. Bernd Zolitschka
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 457251753
Aus der Südhemisphäre stehen keine genau datierten und hochauflösenden Hydroklimadaten der letzten Jahrhunderte zur Verfügung. Dementsprechend fehlen Kenntnisse über dekadische und länger frequente Klimavariabilität. Dies gilt besonders für hydroklimatische Extremereignisse wie Dürren und Überschwemmungen mit ihren bedeutenden sozioökonomischen und ökologischen Auswirkungen, die zudem meist sehr eng mit großräumigen atmosphärischen Zirkulationsmustern verbunden sind. Zur Überwindung dieser Defizite sollen jahreszeitlich geschichtete (warvierte) Seesedimente untersucht werden. Diese präzise datierbaren natürlichen Archive dokumentieren hochauflösende Hydroklimadaten über viele Jahrtausende.Basierend auf ihrer strategischen Position in einem Aktionszentrum des globalen Klimasystems schlagen wir vor, lakustrine Sedimentarchive aus Kraterseen der Newer Volcanic Province (NVP) in Südost-Australien zu untersuchen. In zwei dieser Seen wurden bereits warvierte Sedimente nachgewiesen; für zwei weitere Seen ist das Vorkommen solcher Ablagerungen sehr wahrscheinlich. Mit den jüngsten Fortschritten in der Computertomographie (µCT) wurde eine Technologie zur ultrahochauflösenden Dekodierung der Sedimentmatrix verfügbar, die subsaisonal aufgelöste Daten liefert. Dieses Verfahren erlaubt eine kosten- und zeiteffiziente Erkennung, Charakterisierung und Messung von Warven. Wir werden diese Technologie weiterentwickeln und innovative Wege zur Erstellung von Kalenderjahr-Chronologien erforschen.Aufbauend auf solchen präzisen Zeitskalen werden wir weitere Scanning-Verfahren zur Röntgenfluoreszenz (µXRF) und hyperspektralen Bildanalyse (HSI) einsetzen ebenso wie sedimentologische, geochemische, geophysikalische und biologische Standardanalysen. So werden beispiellose Einblicke in die Umwelt- und Klimavariabilität der Vergangenheit gewährt und neue Informationen für ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zwischen lokalen Umweltbedingungen und hemisphärischen Klimamodi ermittelt, dies alles mit dem Ziel den gegenwärtigen und zukünftigen Klimawandel besser verstehen zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Privatdozentin Dr. Andrea Catalina Gebhardt