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Illegitime Gewalt in den französischen und österreichischen Armeen während den Französischen Revolutionskriegen und den Napoleonischen Kriegen (1789–1815)
Antragstellerin
Professorin Dr. Tanja Bührer
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Frühneuzeitliche Geschichte
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407133841
Dieses Teilprojekt vergleicht die französischen und österreichischen Armeen während den Französischen Revolutionskriegen und den Napoleonischen Kriegen, die mit kurzen Unterbrüchen über dreiundzwanzig Jahre hinweg in ganz Europa und auch in anderen Weltregionen grassierten. Diese Kriege markierten den wechselnden Charakter des Krieges zu einem „Volkskrieg“, der in weiten Teilen Europas als Antwort auf die neuen Herausforderungen der französischen Eroberungskriege übernommen wurde. Dieses Teilprojekt verfolgt die zentrale Frage, inwiefern die ideologische Mobilisierung und Bewaffnung ganzer Nationen einen Einfluss auf das herkömmliche Verständnis von legitimer und illegitimer Gewalt und Praktiken der Kriegführung hatte, besonders im Hinblick auf die grundsätzliche Unterscheidung zwischen Soldaten und Zivilisten.Ein Vergleich zwischen den französischen und österreichischen Armeen und ihren spezifischen Militärkulturen ist sehr vielversprechend, weil diese beiden Großmächte die bedeutendsten politisch-militärischen Antagonisten auf dem europäischen Kontinent waren und in eine Reihe von Kriegen über den ganzen Untersuchungszeitraum hinweg involviert waren. Zudem bildeten die französischen und österreichischen Armeen die am gegensätzlichsten ausgeprägten Pole in diesem Zeitalter der politischen Revolutionen und Reformen sowie dem aufsteigenden Nationalismus und Liberalismus. Beide Armeen waren Teil eines Reiches, aber während Österreich ein landgebundenes Vielvölkerreich war, entwickelte sich Frankreich zunehmend zu einen zentralisierten Nationalstaat mit überseeischen imperialen Erweiterungen. Insgesamt zielt dieses Teilprojekt darauf hin, durch den kontrastierenden Vergleich des progressivsten mit dem konservativsten militärischen Protagonisten die Transformationen der Praktiken und Verständnisse illegaler Gewalt von der Frühmoderne in die Moderne und somit für die entscheidende Übergangsphase des Gesamtprojektes aufzuzeigen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 2898:
Militärische Gewaltkulturen – Illegitime militärische Gewalt von der Frühen Neuzeit bis zum Zweiten Weltkrieg
Internationaler Bezug
Österreich