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Funktionelle Charakterisierung des keratinozytären Kinoms und Sekretoms bei Pemphigoiderkrankungen

Antragstellerin Dr. Mayumi Kamaguchi, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Dermatologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 457457444
 
Pemphigoid-Erkrankungen (PD) sind chronisch entzündliche Erkrankungen der Haut und/oder der Schleimhäute, die durch Autoantikörper, die gegen Strukturproteine gerichtet sind, verursacht werden. Trotz weitreichender Aufklärung der PD-Pathogenese beruht deren immer noch auf einer unspezifischen und, in den meisten Fällen, systemischen immunsuppressiven Behandlung. Zurzeit stehen die Modulation autoreaktiver B-Zellen und der Autoantikörperkonzentration im Fokus der Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung von PD. Die Depletion von B Zellen mittels des anti-CD20 Antikörpers Rituximab ist bei PD Patienten lediglich mäßig effektiv. Darüber hinaus sind die Remissionsraten der mit Rituximab behandelten PD-Patienten relativ niedrig. Daher könnten Interventionen, die auf die pathogenen Wirkungen, die nach der Bindung von Autoantikörpern an ihre Zielzellen (Keratinozyten) induziert werden, abzielen, eine wichtige therapeutische Lücke schließen. Mit diesem Ziel haben wir das Kinom und Sekretom von Keratinozyten bestimmt, die mit verschiedenen anti-PD-Autoantikörpern inkubiert wurden. In Projekt-spezifischen Vorarbeiten haben wir HaCaT Zellen (immortalisierte Keratinozyten) mit affinitätsgereinigtem anti-Typ-VII-Kollagen-IgG oder anti-BP180-NC16A-IgG von Epidermolysis bullosa acquisita bzw. bullösen Pemphigoid-Patienten inkubiert. Die Kinaseaktivität von insgesamt 176 Kinasen wurde unter Verwendung der PamGene-Technologie analysiert, während die Konzentration von ca. 500 Proteinen unter Verwendung der Olink-Plattform bestimmt wurde. Basierend auf den erhobenen Befunden werden wir im Rahmen dieses Projektes (1) die molekularen Mechanismen identifizieren, die durch die Autoantikörperbindung an Keratinozyten Kinasen aktiviert, bzw. die Mediatorfreisetzung induziert, ferner das durch die Autoantikörperbindung induzierte (2) Kinom und (3) das Sekretom von Keratinozyten validieren, (4) kausale Beziehungen zwischen dem Kinom und dem Sekretom in Autoantikörper-stimulierten Keratinozyten charakterisieren und schließlich (5) die funktionelle Bewertung des Autoantikörper-induzierten Sekretoms der Keratinozyten auf Immunzellen untersuchen. Perspektivisch, in einem translatioanlen Ansatz, ist vorgesehen, unsere Ergebnisse in Mausmodellen für Pemphigoid-Erkrankungen zu validieren. Ferner ist hier vorgesehen, das Kinom bei PD-Patienten in mindestens 2 Kompartimenten (Haut und Leukozyten) zu analysieren. Insgesamt werden wir hier detaillierte Einblicke in grundlegende Mechanismen der Keratinozyten-Biologie erhalten und darüber hinaus potenzielle Zielstrukturen zur topischen Behandlung von PD zu identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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