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Der Alltag der Revolte - Die Transnationalität französischer und westdeutscher Landkommunen in den langen 1960er Jahren

Antragsteller Professor Dr. Dietmar Hüser, seit 5/2021
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 285228642
 
Das Teilprojekt untersucht Landkommunen von der Mitte der 1960er bis zur Mitte der 1970er Jahre. Dieser Zeitraum erstreckt sich von der Entstehung und Popularisierung von Landkommunen in Europa bis zu deren progressiven Auflösung und Ablösung durch gesellschaftlich stärker akzeptierte Wohngemeinschaften. Erstens wird nach dem Zusammenhang von politischer Kritik und innovativen Wohnkonzepten gefragt. Es gilt zu untersuchen, warum die Kommunen eher als Vorläufer statt als Folgeerscheinungen politischer Veränderungen fungierten. Das Teilprojekt analysiert Landkommunen als Symptome antizipierter Gesellschaftskrisen und fragt nach sozialen Alternativpraktiken und innovativen Kulturtechniken, die sich aus der Krisenerwartung und den Reformhoffnungen ergaben. Zweitens beleuchtet das Teilprojekt deutsche und französische Landkommunen aus einer transnationalen Perspektive. Dabei werden Formen der Beeinflussung, der Abgrenzung und der Zusammenarbeit ausdrücklich nicht auf die USA begrenzt. Es wird gefragt, bis zu welchem Grad grenzübergreifende Transferprozesse die Weltanschauungen und Lebensstile der Kommunenbewohner prägten. Drittens schließlich bilden die Rezeption und die Produktion von Medieninhalten einen thematischen Schwerpunkt. Viele Kommunarden nutzten die ihnen zur Verfügung stehenden Medien, um sich über Landkommunen im Ausland oder über ausländische Lebensstile und Protestformen zu informieren. Im Unterschied zur aktuellen Forschung thematisiert das Teilprojekt Kommunen somit auch als Produkte einer sich im Laufe der 1960er Jahre intensivierenden Medienlandschaft.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Volker Barth, bis 5/2021 (†)
 
 

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