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Zur Sache der Gewalt. Militärische Übergriffe, Plünderung und Kulturgutzerstörung im Siebenjährigen Krieg am Beispiel Sachsens (1756-1763)

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407133841
 
Ziel des Teilprojektes ist eine Fallstudie zur militärischen Gewalt gegen Menschen und Dinge am Beispiel des Kurfürstentums Sachsen im Siebenjährigen Krieg. Die Ergebnisse sollen eine Präzisierung von Begriffen wie ‚Exzess‘ leisten, unter denen zeitgenössisch verschiedene Gewaltformen subsumiert wurden. Als Durchgangsterritorium der preußisch-österreichischen Kämpfe in Böhmen und Schlesien sowie strategisches Ausbeutungsziel Friedrichs II. war Sachsen besonders hart von militärischer Gewalt betroffen. Gewalt, deren Schäden für Bevölkerung und materielle Kultur sowohl von den Invasoren aus Preußen wie den ‚Befreiern‘ in Gestalt von Österreichern und Reichsarmee verursacht wurden. Anhand von Schlösserzerstörungen, Plünderung von Porzellanmanufakturen und Bergwerken, Zwangsrekrutierungen, Gefangenschaft, Stadtbränden, Plünderungen und Übergriffen gegen die Zivilbevölkerung wird die Fallstudie Praktiken und Deutungen von Gewalt systematisch um die Dimension materieller Zerstörung erweitern. Gerade Gewalt gegen Sachen und Infrastrukturen stellte eine besondere Herausforderung für Normierung und Kontrolle dar, da keineswegs jede Form von militärischer Güterwegnahme als illegitim galt, sondern die Sanktionierung auf bestimmte Situationen beschränkt war. Wie bereits in der ersten Projektphase werden die zeitgenössischen Bemessungsmaßstäbe illegitimer Gewalt nicht allein anhand von normativen Quellen vom frühmodernen Völkerrecht bis zum Kriegsartikel, sondern stets auch im Spiegel ihrer öffentlichen Thematisierung und Skandalisierung zu analysieren sein.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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