Industrielle Erfolgsmethoden zur Integration von Microservices

• Antragsteller: Professor Dr. Dirk Riehle
• Fachliche Zuordnung: Softwaretechnik und Programmiersprachen
• Förderung: Förderung seit 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458284784

Microservice-basierte Architekturen stellen eine neue und vielversprechende Form von Softwarearchitekturen dar. Ein Microservice ist ein Dienst, der Nutzern eine Geschäftsfunktion anbietet. Microservices werden unabhängig voneinander entwickelt. Dies geschieht häufig durch unterschiedliche Teams unter Verwendung von unterschiedlichen Technologie-Stapeln. Der Zweck dieses Ansatzes ist die Verbesserung der Liefergeschwindigkeit (“continuous delivery”). Zuvor verlangten Anwendungen meist den vollständigen Austausch des System; mit Microservices wird inkrementelles Liefern und somit erhöhte Innovationsgeschwindigkeit möglich. Glaubt man der Praxis, sind Microservices aufgrund dieser erhöhten Liefergeschwindigkeit besser als traditionelle monolithische Ansätze geeignet, moderne Cloud-Anwendungen zu bauen.Trotz ihrer Entkopplung müssen Microservices miteinander kommunizieren, da die von ihnen bereitgestellten Geschäftsfunktionen häufig in Geschäftsprozesse eingebettet sind, welche alle Microservices berühren. Die Integration von Microservices ist ein Thema, dass noch nicht ausreichend erforscht wurde. Wir hoffen durch die hier vorgeschlagene Forschung den Entwurf und die Implementierung von Microservice-basierten Systemen einfacher und besser vorhersagbar zu machen.Wir schlagen vor, in einem ersten Schritt eine Theorie zu entwickeln, warum und wie Praktiker:innen Microservices integrieren. Wir verwenden dazu die Qualitative Umfrage als Forschungsmethode, um industrielle Erfolgsmethoden (“best practices”) zu ermitteln. Das Ergebnis wird eine wird eine initiale Theorie der Microservice-Integration sein. Wir planen weiterhin, diese Theorie als Handbuch von Erfolgsmethoden darzustellen, um die Ergebnisse praktisch relevant zu formulieren.Wir planen dann, die initiale Theorie mittels partizipativer Aktionsforschung (“participatory action research”) zu evaluieren, gefolgt von Fallstudienforschung. In der Aktionsforschung-Evaluation werden wir das Erfolgsmethodenhandbuch in einem Industrieprojekt anwenden. Die Evaluationsergebnisse werden in das Handbuch zurückgeführt werden. In der darauf folgenden Fallstudienforschung geben wir Industriepartnern das Handbuch zur Anwendung in Projekten und die Ergebnisse evaluieren.Das Ergebnis dieser Forschung wird eine Theorie der Microservice-Integration sein, welche auf den heutigen Erfolgsmethoden der Industrie basiert, und durch Aktionsforschung und Fallstudienforschung evaluiert wurde. Die methodische Triangulation, welche sich durch die Verwendung zweier unterschiedlicher Methodenergibt, wird eine hohe Qualität der Forschungsergebnisse etablieren, und die Darstellung der Theorie in Handbuchform wird die praktische Nutzbarkeit unserer Ergebnisse sicherstellen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen