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Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Gesundheitsversorgung von chronisch kranken Patienten

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458556631
 
Die seit Beginn des Jahres 2020 akut verlaufende COVID-19-Pandemie hat zu einer deutlichen Verschiebung der Ressourcen und der Priorisierung innerhalb des Gesundheitssystems geführt. Operationen wurden verschoben, Arztpraxen temporär geschlossen und Kliniken berichteten von einer deutlich gesunkenen Anzahl von Notfallpatienten. Vorläufige Auswertungen zeigen, dass auch die ambulante Patientenversorgung betroffen war. Ziel dieses Projektes ist es daher, den Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Gesundheitsversorgung von chronisch kranken Patienten, insbesondere Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus (T2D), koronarer Herzkrankheit (KHK) und Tumorerkrankungen, zu untersuchen.Der interdisziplinäre Ansatz des Projektes verbindet Epidemiologie, Allgemeinmedizin und Gesundheitsökonomie. Das Projekt beschreibt wie sich Diagnostik, Behandlung, Prävention und der Zugang zum Gesundheitssystem während der ersten Welle der Pandemie (März–Mai 2020) im Vergleich zum Referenzzeitraum (2010–2019) entwickelt haben. Folgende übergreifende Forschungsfragen sollen beantwortet werden: Wie entwickelte sich die Inzidenz und Mortalität von chronischen Erkrankungen während der Pandemie? Welchen Einfluss haben Patientencharakteristika und Regionalfaktoren auf die kontinuierliche Gesundheitsversorgung von Patienten? Gibt es Anzeichen dafür, dass die veränderte ambulante Versorgung chronisch Erkrankter mit einem veränderten Gesundheitszustand einhergeht?Wir nutzen Abrechnungsdaten von etwa 11 Mio. Menschen, die von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) bereitgestellt werden. Zusätzlich werden KVB Verschreibungsdaten und Daten aus Disease-Management-Programmen für T2D und KHK genutzt. Es fließen Daten des Bayrischen Krebsregisters und Krankenhaus-DRG- sowie Mortalitäts-Statistiken des Bayerisches Landesamts für Statistik ein.Das Projekt besteht aus 4 Modulen (Epidemiologie, Disease Management, Prävention und Gesundheitsökonomie). Die spezifischen Fragestellungen für die einzelnen Patientenkohorten sind in Figure 1 der Projektbeschreibung dargestellt. Die Ergebnisse der beiden Arbeitsprogramme (WP1 und WP2) werden zur Beantwortung der übergreifenden Fragestellungen miteinander verknüpft. Dieses Projekt basiert auf deskriptiven Sekundärdatenanalysen, die ein umfassendes Bild über die Gesundheitsversorgung von chronisch kranken Patienten während der Pandemie ergeben sollen. Durch die Nutzung zuverlässiger Routinedaten, die etwa 85% der bayrischen Bevölkerung abdecken, kann dieses Projekt wichtige Erkenntnisse über die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der Lockdown-Maßnahmen auf die Versorgung von chronisch kranken Patienten in dem am stärksten von der Pandemie betroffenen Bundesland geben. Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt einen wichtigen Beitrag leisten kann, um mögliche Defizite in der Gesundheitsversorgung spezifischer Patientenkohorten zu beschreiben und somit Patienten, Gesundheitsbehörden und -politik besser auf zukünftige Pandemien vorbereiten kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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