Detailseite
Projekt Druckansicht

Paradoxien der EU Personenfreizügigkeit. Präferenzbildungsprozesse für und gegen Europäische Integration

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458587043
 
Das geplante Projekt untersucht Effekte der Personenfreizügigkeit auf den Prozess der europäischen Integration. Für die jeweiligen Aufnahmegesellschaften konnte bereits gezeigt werden, dass, je nach Perspektive der untersuchten Akteure, die Effekte der Personenfreizügigkeit ‚positiv‘ oder ‚negativ‘ wahrgenommen werden, die wiederum Einstellungen zur europäischen Integration beeinflussen können. Wie sich diese Frage in Bezug auf Herkunftsgesellschaften innerhalb der EU beantworten lässt, ist hingegen kaum erforscht. Das Vorhaben ist eines der ersten, das den Effekt von Personenfreizügigkeit auf Politik und Gesellschaft in den EU-Herkunftsländern untersucht. Ziel ist es, über Präferenzen von kollektiven Akteuren herauszufinden, ob und wie die Personenfreizügigkeit den Prozess der europäischen Integration tatsächlich vorantreibt, wie es in Integrationstheorien angenommen und in den EU-Verträgen verfasst ist (Art. 45 TFEU). Entgegen der Annahme einer Stärkung von EU-Integration könnte die Personenfreizügigkeit unter Umständen auch eine Schwächung eben dieser bedeuten. Anhand zweier forschungsleitender Thesen untersucht das Projekt erstens, ob Akteure Freizügigkeitsinduzierte Effekte zunehmend kommunitaristisch interpretieren, und zweitens, ob divergierende Akteurspräferenzen durch Strategien des institutionellen Layerings auf nationaler und EU-Ebene kompensiert werden können. Ob und wie Einstellungen zur EU Integration auf Basis der interpretierten Effekte artikuliert werden, ließe nicht nur Aussagen zum Zusammenhang von Personenfreizügigkeit und EU-Integration zu, sondern böte auch die Möglichkeit, über Strategien der Konfliktlösung im Mehrebenensystem der EU nachzudenken. Dabei sollen auch die zugrunde liegenden sozialen und politischen Cleavages erfasst werden, die den Präferenzbildungsprozess der jeweiligen Akteure national und auf Ebene der EU bedingen könnten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung