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Akut- und Permanentmonitoring von infektiösen Patienten mit Hilfe eines kontaktlosen, multispektralen, optischen Messsystems

Fachliche Zuordnung Biomedizinische Systemtechnik
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Medizininformatik und medizinische Bioinformatik
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458611451
 
Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 wurde als Ursache einer Atemwegserkrankung, der so genannten Coronavirus-Krankheit (Covid-19), identifiziert. SARS-CoV-2 wird durch die Atemaufnahme virushaltiger Aerosole oder Tröpfchen aus der Ausatemluft von Virusträgern übertragen. Daher ist neben dem Tragen einer Mund-Nasen-Abdeckung und der Einhaltung eines ausreichenden Sicherheitsabstandes die Vermeidung unnötiger persönlicher Kontakte eine der wichtigsten Strategien zur Infektionskontrolle. Nach einer stabilen Phase im Krankheitsverlauf können COVID-19-Patienten an einem zunehmenden Mangel an Sauerstoffsättigung (SpO2) im Blut leiden. Wenn die Sauerstofftherapie versagt, kann dies zu einer notwendigen Beatmungstherapie oder zum Einsatz von Lungenersatzverfahren führen. Die Bettenkapazitäten der Intensivstationen sind jedoch begrenzt. Bei stabilen COVID-19-Patienten ist es daher wichtig, die Vitalparameter genau zu überwachen, um einen kritischen Verlauf so früh wie möglich zu erkennen. Nur so ist eine frühzeitige Verlegung auf eine Intensivstation gewährleistet. Während des Lock-downs wurden regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Patienten mit chronischen Krankheiten reduziert, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Gleichzeitig gaben diese Patienten an, aus Angst vor einer Infektion keine Untersuchungen wahrzunehmen.Der Einsatz telemedizinischer Methoden bietet ein hohes Innovationspotential. Klinische Studien haben gezeigt, dass das telemedizinische Management von Patienten mit chronischen Krankheiten erfolgreich zur Verringerung der Sterblichkeit und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen sowie Kosteneinsparungen generieren können. Für eine evidenzbasierte Bewertung des Nutzens von Telemedizin im Zusammenhang mit einer Epidemie oder Pandemie gibt es derzeit keine ausreichenden Daten. Auch wenn es ein hohes technisches Innovationspotenzial gibt, muss darauf geachtet werden, dass diese Lösungen nicht an den Nutzer vorbei entwickelt werden. Ziel des Projekts ist die Realisierung eines miniaturisierten Sensorsystems, das auf der kontaktlosen Bestimmung von Vitalparametern (Sauerstoffsättigung, Körpertemperatur, Atemfrequenz, Puls) basiert. Die Entwicklung eines Sensorsystems für die kontinuierliche, kontaktlose Überwachung von Vitalparametern würde nicht nur die Früherkennung einer kritischen Verschlechterung stabiler COVID-19-Patienten ermöglichen, sondern könnte auch zu einer optimierten Versorgung anderer Patienten mit erhöhtem Infektionsrisiko im häuslichen Umfeld führen. So könnte bei Verschlechterung durch die Optimierung individueller Therapien ein Krankenhausaufenthalt verhindert werden. Im Falle eines Hospitalisierung könnte der persönliche Kontakt und damit eine mögliche Übertragung der Infektion von oder auf medizinisches Personal durch berührungslose Überwachung minimiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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