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Auswirkungen pandemiebedingter Unterbrechungen auf akademische Karrieren

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458649751
 
Das Ziel des Projekts besteht darin, den Einfluss pandemiebedingter Unterbrechungen der Forschung auf die Karrieren von Forscher*innen zu identifizieren. Das Projekt nutzt die Tatsache aus, dass die pandemiebedingten Unterbrechungen einen Extremfall von veränderten Forschungsbedingungen darstellen (ein 'Quasi-Experiment'), weil sie nahezu gleichzeitig die meisten Forschungs- und Kommunikationspraktiken der Fachgemeinschaften unterbrochen haben. Das Studium dieser Effekte wird zu einem tieferen Verständnis der komplexen Handlungsbedingungen für Forschung und der Beziehungen zwischen Wissensproduktion und akademischen Karrieren beitragen. Die empirische Strategie des Projekts basiert auf vergleichenden Fallstudien akademischer Karrieren, in denen Eigenschaften der Fälle in vier Dimensionen variiert werden. Diese vier Dimensionen sind Chrarakteristika der Fächer, die zeitliche Positionierung der Unterbrechungen relativ zu den Forschungsprozessen, Karrierephase und Vertragssituation sowie Gender. Im ersten Schritt des dreistufigen Forschungsdesigns werden Kurzinterviews mit Professor*innen geführt, um deren Arbeitssituation im Hinblick auf fachgebietsspezifische Bedingungen und Effekte der Unterbrechungen sowie auf zeitliche Positionierungen der Unterbrechungen zu bestimmen. Auf der Grundlage dieser Kurzinterviews werden Wissenschaftler*innen für die forschungsbiographischen Interviews ausgewählt, die den Kern des Projekt bilden. Die forschungsbiographischen Interviews werden die Zusammenhänge zwischen den Forschungspraktiken der Interviewten, den von Ihnen erfahrenen pandemiebedingten Unterbrechungen in der Forschung und darüber hinaus in der Gesellschaft und den unmitttelbaren und erwarteten Konsequenzen für ihre Karrieren rekonstruieren. Diese Interviews werden in zwei Wellen durchgeführt werden. Die erste Welle wird im dritten Quartal 2021 beginnen, um unmittelbare Folgen pandemiebedingter Unterbrechungen möglichst zeitnah einfangen zu können. Alle Interviewten werden gebeten, für ein weiteres Interview nach einem Jahr zur Verfügung zu stehen. Die zweite Welle von Interviews kann zwar noch immer nur kurzfristige Effekte pandemiebedingter Unterbrechungen erfassen, wird aber erste Informationen über die Dauerhaftigkeit pandemiebedingter thematischer Veränderungen der Forschung sowie über die Notwendigkeit, Dauer und Effekte von Arbeiten zur Wiederherstellung von pandemiebedingt geschädigten Forschungsbedingungen liefern. Außerdem wird es erste Informationen über Veränderungen in Karrieren wie Abbrüche, Unterbrechungen oder Arbeitslosigkeit geben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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