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Die Bildung von Neutrophil Extracellular Traps (NETs) bei COVID-19
Antragstellerin
Professorin Dr. Luise Erpenbeck
Fachliche Zuordnung
Klinische Immunologie und Allergologie
Förderung
Förderung von 2021 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458740561
Die Aktivierung von neutrophilen Granulozyten und die exzessive Bildung von Neutrophil Extracellular Traps (NETs) scheint bei COVID-19 Erkrankung insbesondere bei schweren Verläufen charakteristisch zu sein. Fehlregulation dieses Immunabwehrmechanismus kann zu dem Zytokinsturm beitragen und zu vermehrten thrombembolischen Ereignissen und Lungenschäden führen. Es ist jedoch nur wenig darüber bekannt, wie die NET-Bildung bei dieser Erkrankung reguliert oder fehlreguliert ist. Daher werden wir untersuchen, ob Neutrophile in der Lage sind, direkt mit SARS-CoV-2 zu interagieren, und ob diese Interaktion zur Virusaufnahme durch Neutrophile, Virusreplikation und Neutrophilenaktivierung führt. Zusätzlich werden die durch SARS-CoV-2 induzierte NET-Bildung sowie die Induktion der NET-Bildung durch COVID-19-Patientenplasma durch Live-Cell Mikroskopie untersucht. Auch soll getestet werden, ob Neutrophile von COVID-19 Patienten per se eine erhöhte NET-Rate aufweisen. Obwohl Neutrophilie und exzessive NET-Bildung bei COVID-19-Patienten offenbar hauptsächlich mit einem schlechten Verlauf assoziiert sind, ist es denkbar, dass eine moderate und gut regulierte NET-Bildung für die Kontrolle der Krankheit von Vorteil ist, da NETs antivirale Eigenschaften besitzen. Daher werden wir auch testen, ob SARS-CoV-2 durch Bindung an NETs immobilisiert und neutralisiert werden kann. Schließlich werden wir pharmakologische Ziele zur Hemmung der unkontrollierten NET-Bildung in COVID-19 identifizieren, mit dem langfristigen Ziel, Therapien zu entwickeln, die COVID-19 Patienten und auch bei anderen schweren Infektionskrankheiten anwendbar sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen