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Evaluierung der Konkordanz und Vertrauenswürdigkeit von Evidenzkörpern aus randomisierten kontrollierten Studien und Kohortenstudien in der Ernährungsforschung und Entwicklung eines neuen Leitfadens für deren Integration in zukünftige Evidenzsynthesen

Fachliche Zuordnung Ernährungswissenschaften
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 459430615
 
Eine suboptimale Ernährung ist als ein primärer modifizierbarer Risikofaktor für nicht übertragbare Krankheiten anerkannt. Diese Erkenntnis stützt sich überwiegend auf Evidenzkörper (engl. BoE) aus Kohortenstudien (KSs), obwohl auch Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) vorhanden ist. KSs sind anfälliger für Verzerrungsrisiken (engl. RoB), wie z.B. residuelles Confounding und Messfehler. RCTs geben, wenn sie gut konzipiert und gut durchgeführt werden, robuste Antworten auf die Forschungsfragen, die sie untersuchen, aber Ernährungs-RCTs haben auch inhärente methodische Limitationen. In der Ernährungsforschung gibt es mehrere Beispiele für Diskordanzen zwischen den Ergebnissen von RCTs und KSs. Bis dato gibt es jedoch keine systematische Analyse der Diskordanz zwischen den Evidenzkörpern von RCTs und KSs, und mögliche Gründe wie PI/ECO (engl. population, intervention/exposure, comparator, outcome) -Unterschiede oder RoB wurden nicht untersucht. Dies ist von großer Bedeutung, da Evidenzkörper aus KSs, Evidenzkörper aus RCTs ergänzen können und umgekehrt. Um z.B. vertrauenswürdige Ernährungsleitlinien zu generieren, sind neue Ansätze und Leitfäden für die Integration beider Evidenzkörper in zukünftige Ernährungsevidenzsynthesen dringend erforderlich. Deshalb zielen wir in diesem Projekt darauf ab: (i) empirische Daten zu generieren, wie oft Effektschätzer von Evidenzkörpern basierend auf RCTs und KSs konkordant oder diskordant sind; (ii) konkordante und diskordante Effektschätzer zwischen Evidenzkörpern von RCTs und KSs zu untersuchen und zu verstehen, indem z.B. der Einfluss des Verzerrungsrisikos und die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz bewertet wird; (iii) die Integrierung von Evidenz aus RCTs und KSs in Evidenzsynthesen zu untersuchen; (iv) sowie einen evidenzbasierten Leitfaden für die Integrierung von RCTs und KSs in zukünftige Evidenzsynthesen zu entwickeln. Das vorliegende Projekt wird neue Einblicke in das kontroverse Feld der Ernährungsforschung aufzeigen, indem es die Konkordanz der Effektschätzer der Endpunkt-spezifischen Evidenzkörper von RCTs und KSs vergleicht, und uns dabei helfen, die Gründe für diese Diskrepanzen zu verstehen (z.B. Adhärenz). Außerdem dient dieses Projekt dazu, einen Leitfaden zu entwickeln, mit dem Ziel die Integrierung von RCTs und KSs in prospektiven Ernährungsevidenzsynthesen zu optimieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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