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Wirkung der Stuhlüberstände von Patienten mit Reizdarmsyndrom auf enterische Nervenzellen - unter besonderer Berücksichtigung von Proteasen.

Antragstellerin Anita Annahazi, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Gastroenterologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 459480507
 
Die Pathogenese des Reizdarmsyndroms (IBS), eine chronische, funktionelle gastrointestinale Störung, ist sehr komplex und nicht vollständig verstanden. Neben der Rolle von zentralen Komponenten innerhalb der Hirn-Darm-Achse, unterstützen neue Evidenzen die Bedeutung von peripheren Faktoren wie luminalen Proteasen bei der Symptomentwicklung der Erkrankung. Frühere Studien haben eine erhöhte Serin-Protease- Aktivität im Stuhl von IBS-Patienten mit Diarrhö-prädominantes (IBS-D) bzw. eine erhöhte Cystein-Protease-mit Obstipations-prädominantes Reizdarmsyndrom (IBS-C) gezeigt. Die Stuhlüberstände mit erhöhten Proteaseaktivitäten haben viszerale Überempfindlichkeit in einem Tiermodell verursacht. Darüber hinaus korrelierte die fäkale Cystein-Protease-Aktivität mit den Bauchschmerzen bei IBS-C-Patienten. Das enterische Nervensystem (ENS) ist auch an der Pathologie von IBS beteiligt. Dennoch wurde die Wirkung von fäkalen Proteasen aufs ENS nie untersucht.Vor diesem Hintergrund besteht das Hauptziel des vorliegenden Projekts darin, die Wirkung von Fäkalüberständen von Patienten mit IBS-D, IBS-C und IBS-M (IBS mit gemischtem Stuhlmuster) aufs ENS im Vergleich zu Überständen von gesunden Kontrollpersonen zu untersuchen. Dieses Ziel wird durch die Messung von Nervenaktivitäten mit spannungsempfindlichen Farbstoff an submukösen Meerschweinchen-Neuronen erreicht. Zusätzlich werden spezifische Inhibitoren und Rezeptorblocker eingesetzt, um die Rolle von Proteasen bei diesem Effekt aufzuklären. Als letzter Schritt wird eine Proteomanalyse für humane Proteine durchgeführt, um das Proteinmuster von Fäkalüberständen von IBS-Patienten und gesunden Individuen zu vergleichen. Die Ergebnisse des Projekts könnten neue Aspekte der Pathogenese von IBS liefern und neue potenzielle Biomarker für die nicht-invasive Diagnose der Krankheit identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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