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Analyse der IgA-Nephropathie durch Integration von Multi-Omics- Daten

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr.-Ing. Julio Saez-Rodriguez; Dr. Claudia Seikrit, seit 8/2023
Fachliche Zuordnung Nephrologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 445703531
 
Die IgA-Nephropathie (IgAN) ist eine immunologisch vermittelte Erkrankung, die sich durch eine Akkumulation von Immunglobulin A (IgA) im Nierengewebe auszeichnet. Dort aktiviert IgA Mesangialzellen, die sich stark vermehren, einen Überschuß an extrazellulärem Gewebe produzieren und eine entzündliche Reaktion hervorrufen, die die Nieren schädigt. Dies führt bei ca. einem Drittel der Patienten zum Nierenversagen. Ein weit größerer Anteil entwickelt ein chronisches Nierenleiden (CKD, Chronic Kidney Disease), das das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen enorm erhöht. Neue GWAS– Studien (genome-wide association studies) und Analysen von Genexpressionsprofilen weisen auf die wichtige Rolle verschiedener Komponenten des Immunsystems bei IgAN hin, darunter v. a. des Komplementsystems (deren Komponenten sich häufig in Nierenbiopsaten von Patienten nachweisen lassen) und der Plasma- B-Zellen. Ein zentrales Problem ist die Einzigartigkeit des menschlichen IgA’s, weshalb kein Tiermodell existiert, an dem man die frühen Krankheitsmechanismen der humanen Erkrankung studieren könnte. Daher sind Studien am Menschen essentiell, um auf mechanistischer Ebene zu entschlüsseln, wie diese Komponenten zur Pathophysiologie der IgAN beitragen. Deshalb schlagen wir eine Multi-Omics-Charakterisierung basierend auf Nierenbiopsaten und Blutproben vor. Die Patienten stammen aus einer sorgfältig ausgewählten IgAN-Kohorte sowie Kontrollen, bestehend aus Patienten mit anderen Nierenerkrankungen und gesunden Personen. Wir werden Populations– und Einzelzell-Transkriptome aus Biopsaten und Blutproben mit Peptidomen aus Blut sowie Gewebe- Proteomen (gemessen mittels Imaging Mass Spectometry) aus Biopsien kombinieren. Diese Omics-Ansätze werden die bestehenden genetischen, transkriptom- und peptidombasierten Datensätze erweitern. Die Daten werden durch eine Kombination modernster computergestutzter Ansätze integriert. Diese Studie strebt an, neue Erkenntnisse zu den Pathomechanismen der IgAN zu gewinnen und Wege zur Entwicklung neuartiger Biomarker und Therapien zu eröffnen.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Jürgen Floege, bis 7/2023
 
 

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