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Interaktionen von neosalafistischen, delinquenten und nicht-delinquenten Jugendlichen in marginalisierten Stadtgebieten

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 459883564
 
Ziel des Forschungsvorhabens ist eine Untersuchung der Interaktionstriade von neosalafistischen, delinquenten und nicht-delinquenten Jugendlichen in marginalisierten Stadtgebieten. Das Forschungsprojekt widmet sich dem empirischen Blind Spot, dass einerseits im Bereich der Erforschung von Neosalafismus und Radikalisierung der Sozialraum kaum berücksichtigt wird, zumindest nicht die dortigen Interaktionen mit Peers und lokalen Akteur*innen. Andererseits beschäftigt sich die Jugenddelinquenzforschung auch nur ansatzweise mit der Interaktionspraxis zwischen delinquenten und nicht-delinquenten Jugendlichen. Die drei Milieus gleichzeitig in einzelnen Stadtgebieten, in denen sie (weitgehend) gemeinsam aufgewachsen sind, zusammenleben und mehr oder weniger alltäglich interagieren, wurden bislang nicht untersucht. Zusammengebracht werden hier verschiedene Forschungsstränge, die am IKG seit Jahren intensiv erforscht werden, und Vorkenntnisse, um mit dem geplanten Vorhaben über diese hinauszugehen und vor allem im Bereich der sozialräumlichen Forschung das Potenzial für neue Erkenntnisse zu nutzen.Um dies zu untersuchen wird ein querschnittliches, vor allem qualitatives Methodendesign eingesetzt. Wir gehen von einem großen Innovationspotenzial dieses Ansatzes aus, da unsere empirischen Vorkenntnisse auf Verflechtungen der drei Milieus insbesondere in marginalisierten Stadtgebieten hindeuten, wenn die jungen Menschen hier (weitgehend) gemeinsam aufgewachsen sind. Entsprechend wird es um die Grenzerfahrungen, -überschreitungen, aber auch -einwirkungserfahrungen gehen, die die Betreffenden im Alltag machen und dabei die jeweilige Einbindung in die verschiedenen Milieus thematisieren bzw. darauf auch ggf. einwirken. Innovationspotenzial versprechen wir uns vor allem im Bereich der sozialräumlichen und der interaktionistischen Forschung und Theoriebildung.Die Bearbeitung der Forschungsfragen wird anhand von 60 narrativ-biographischen Interviews, 10 Expert*inneninterviews, 12 problemzentrierten Interviews und 8 Gruppeninterviews sowie teilnehmenden Beobachtungen erfolgen. Abgesehen von den Expert*inneninterviews wird es sich bei den Befragten um junge Männer im Alter zwischen 14 und 18 Jahren aus Berlin-Neukölln und Wuppertal-Vohwinkel handeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Dr. Steffen Zdun
 
 

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