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Annäherungs- und Vermeidungsziele im Alltag: Vorauslaufende Bedingungen und Konsequenzen intraindividueller Variation und Variabilität

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 460279863
 
Studien zeigen, dass nach Positivem zu streben vs. danach zu streben, Negatives zu vermeiden, unterschiedliche Effekte auf Kognition, Affekt und Verhalten hat (Elliot, 2008). Annäherungsziele wurden z.B. mit günstigen Konsequenzen im Leistungsbereich (z.B. höhere intrinsischer Motivation, Leistung) in Verbindung gebracht, wohingegen Vermeidungsziele negativ mit diesen Konsequenzen zusammenhängen (Elliot & Church, 1997; McGregor & Elliot, 2002). Auch im Bereich Partnerschaft hängen Annäherungs- aber nicht Vermeidungsziele mit positiven Konsequenzen (z.B. Beziehungszufriedenheit, Nähe zum Partner, Impett et al., 2008, 2010) zusammen. Bisher fokussierte diese Forschung darauf, stabile Unterschiede in Annäherungs- und Vermeidungszielen zu untersuchen. In dem von uns vorgeschlagenen Projekt ergänzen wir diese Perspektive dadurch, dass wir die dynamische Natur und intra-individuelle Variabilität von Annäherungs- und Vermeidungszielen untersuchen. Wir planen zwei Pilotstudien zur Entwicklung geeigneter State-Maße unserer Konstrukte sowie vier Hauptstudien in zwei Zielbereichen (akademische Leistungsziele und Partnerschaftsziele), alle mit Experience Sampling, die entweder auf die situational variierenden vorauslaufenden Bedingungen oder die Konsequenzen von momentanen Annäherungs- und Vermeidungszielen fokussieren. Wir nehmen an, dass positive momentane situative Merkmale, Kognitionen und affektive Zustände eine Zunahme (Abnahme) der Annäherungsorientierung (Vermeidungsorientierung) von Zielen verursachen, wohingegen negative momentane situative Merkmale, Kognitionen und affektive Zustände eine Zunahme (Abnahme) der Vermeidungsorientierung (Annäherungsorientierung) verursachen. Ebenfalls nehmen wir an, dass momentane Annäherungsziele positive (negative) Kognitionen, affektive Zustände und Verhaltensweisen (z.B. positives [negatives] Verhalten in der Partnerschaft) befördern (reduzieren), Vermeidungsziele hingegen negative (positive) Kognitionen, affektive Zustände und Verhaltensweisen (z.B. negatives [positives] Verhalten in der Partnerschaft) befördern (reduzieren). Wir untersuchen auch die intraindividuelle Variabilität als eigenständiges Charakteristikum von Personen (Fiske & Reis, 1955) und möchten Zusammenhänge mit Neurotizismus und akademischen Leistungen von Personen explorieren.Durch die Trennung der Varianz innerhalb von der Varianz zwischen Personen dient das Projekt dazu, mehr über die dynamische, selbstregulatorische Funktion von Zielen zu erfahren. Zudem nehmen wir die Forderung ernst, dass Hypothesen über intraindividuelle Prozesse auch als solche untersucht werden sollten (Molenaar & Campbell, 2009). Die Berücksichtigung der kurzfristigen intraindividuellen Variabilität soll zudem zum besseren Verständnis langfristig stabiler Persönlichkeitseigenschaften beitragen (z.B. Fleeson, 2012) und angewandte Forschung sowie Anwendungsfelder (öffentliche Gesundheit, Coaching, Lehre) informieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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