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Geschichte der byzantinischen “Heilige Liturgie” Teil I: Des Wortgottesdienst

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 460825310
 
Die byzantinische Göttliche Liturgie mit ihren beiden Basilius von Caesarea und Johannes Chrysostomus zugeschriebenen Formularen ist nach der römischen Messe der am weitesten verbreitete eucharistische Ritus, der regelmäßig sonntags und anlässlich der wichtigsten Feste des Jahres von allen Kirchen der orthodoxen Gemeinschaft, von den orientalischen katholischen Kirchen des byzantinischen Ritus und von einigen reformierten Kirchen gefeiert wird.Seit der Veröffentlichung von Joseph A. Jungmanns Missarum Sollemnia im Jahr 1948 verspürte man vielerorts die Notwendigkeit einer geschichtlichen Darstellung auch der byzantinischen Messe. Robert Taft († 2008) hat sich dieser Aufgabe angenommen und in den Jahren von 1975 bis 2008 vier Bände (II, IV, V, VI) der “History of the Liturgy of St. John Chrysostom” veröffentlicht. Der dritte Band über die Anaphora wird in Kürze posthum herausgegeben durch den Unterzeichneten. Am Entwurf der Bände V und VI habe ich selbst mitgewirkt und im Jahr 2014 habe ich eine Überarbeitung des zweiten Bandes veröffentlicht, der dadurch um etwa 250 Seiten an Umfang zugenommen hat. Es fehlt allerdings noch zur Gänze der erste Band, der der Wortliturgie gewidmet sein soll, über die nur eine Serie von Artikeln aus der Feder von Juan Mateos existiert, welche – entstanden zwischen 1965 und 1970 – im Jahr 1971 in einem Sammelband herausgegeben worden sind.In den vergangenen fast 50 Jahren hat die Liturgiewissenschaft bedeutende Fortschritte gemacht und so sind einige der Thesen und Untersuchungen von Mateos nicht mehr aktuell. Daher ist die Entwicklung eines Bandes ex-novo über die Wortliturgie von den Eröffnungsriten bis zu den Gläubigengebeten in beiden Basilius und Chrysostomus zugeschriebenen Formularen unabdingbar.Diese Untersuchung wird nicht nur für Liturgiewissenschaftler von Bedeutung sein, sondern auch für Theologen, Byzantinisten und Mediävisten: sie alle sind sich mittlerweile der Bedeutung der Liturgie für die mittelalterliche Welt bewusstIm Folgenden finden sich die Hauptthemen meines Projektes:1. Im Hinblick auf die Geschichte des byzantinischen Ritus als Untersuchung der Entwicklung unterschiedlicher regionaler Riten sollen die lokalen Besonderheiten aufgezeigt werden, wenn die handschriftliche Überlieferung eine sichere oder wenigstens Wahrscheinliche lokale Einordnung zulässt.2. Hervorhebung der vergleichenden Dimension der Untersuchung, besonders in Bezug auf die Traditionen, die in Beziehung zum byzantinischen Ritus stehen, wie der hagiopolitische Ritus im Mittleren Orient, der armenische Ritus in Zilizien und die römisch-gallikanischen Riten in Süditalien.3. Jedes Gebet der Wortsynaxis wird einer lexikalen Untersuchung mit Hilfe des Thesaurus Linguae Graecae oder anderer Datenbanken unterzogen.4. Darstellung der Gründe der Veränderungen und Reformen, wobei jeweils unterschieden wird, ob es sich um eher allgemeine Reformen handelt oder um Veränderungen, die sich nur auf eine einzige liturgische Einheit beziehen
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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