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Die Berlin-Brandenburg Air Study - ein natürliches Experiment zur Untersuchung von Gesundheitseffekten durch Emissionen von Flughäfen (BEAR Follow-up Studie)

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 461082230
 
Luftverschmutzung mit ultrafeinen Partikeln (UFP) stellt möglicherweise einen Risikofaktor für die Gesundheit dar. Aktuelle Studien zeigen, dass UFP Konzentrationen in der Umgebung von Flughäfen deutlich erhöht sind. Bisher gibt es lediglich eine Studie, die zeigt, dass UFP in der Umgebung des Schiphol Flughafens mit Atemwegssymptomen und Lungenfunktion assoziiert sind. In diesem Jahr wird ein großer innerstädtischer Flughafen in Berlin (Tegel, TXL) innerhalb weniger Wochen in den Süden der Stadt (Flughafen Berlin-Brandenburg, BER) umziehen und dort mit dem bereits bestehenden kleineren Flughafen Berlin-Schönefeld (SFX) vereint. Unsere zentrale Hypothese ist, dass die Reduktion von AC-UFP in der Umgebung von TXL zu einer verbesserten pulmonalen und neurokognitiven Entwicklung in Grundschulkindern führt und dass die Zunahme von AC-UFP in der Umgebung von SFX/BER zu einer Beeinträchtigung der pulmonalen und neurokognitiven Entwicklung führt. Zur Zeit führen wir eine Basiserhebung der pulmonalen, kardiovaskulären und neurokognitiven Funktion und der Lebensqualität in 800 Grundschulkindern durch, deren Schulen in der Umgebung der beiden Flughäfen oder in einer Kontrollregion liegen (BEAR Baseline Studie). Parallel finden Luftqualitätsmessungen inklusive UFP-Messungen in den Studiengebieten und an den Schulen statt. Hier beantragen wir eine Fortsetzung dieser Luftqualitätsmessungen und gesundheitlichen Untersuchungen für die Zeit NACH dem Umzug des Flugverkehrs. Die statistische Analyse soll neben der Analyse von Kurzzeiteffekten schwerpunktmäßig die Analyse von Lungenwachstum und neurokognitiver Entwicklung beinhalten. Dabei sollen andere Expositionen wie z. B. Fluglärm, Straßenverkehrslärm, Veränderungen des Nachbarschaftssozialstatus als Confounder und potentielle Mediatoren mitberücksichtigt werden. Wir erwarten neue und bisher einmalige Erkenntnisse über die Wirkungen von Flugverkehr-assoziierten UFP auf die gesundheitliche Entwicklung von Grundschulkindern, die auf Grund des Studiendesigns mit hoher wissenschaftlicher Robustheit geschätzt werden können. Durch den COVID-19-bedingten Lockdown ist es zu Verzögerungen in der Rekrutierung gekommen, sowie zu einem früher als geplanten Abfall der Belastung in der Umgebung des innerstädtischen Flughafens TXL. Durch Nutzung eines quellenspezischen UFP Chemie-Transport-Modells zur Erfassung der UFP-Belastung mehrere Jahre vor und nach dem Umzug, Einsetzen eines zweiten Untersuchungsteams, Vergößerung der Studienpopulation, Ausweitung des Studiengebietes auf den Westen von BER, sowie Verlängerung der Beobachtungszeit zur Erfassung der gesundheitlichen Kurz- und Langzeitfolgen soll den Pandemie-bedingten Limitationen begegnet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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