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Berlin-Brandenburg Air Study Phase 2 - ein natürliches Experiment zur Untersuchung von Gesundheitseffekten an Kindern durch Emissionen von Flughäfen (BEAR Phase 2)

Fachliche Zuordnung Toxikologie, Laboratoriumsmedizin
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 461082230
 
Die Auswirkungen von ultrafeinen Partikeln (UFP) in der Umgebungsluft, insbesondere UFP aus der Luftfahrt, auf die menschliche Gesundheit sind noch unzureichend verstanden. Erste Studien deuten auf einen negativen Zusammenhang zwischen flughafenbezogenen UFP und dem Atmungs- und Herz-Kreislauf-System bei Kindern und Jugendlichen hin. Kinder sind besonders anfällig für Effekte von Luftverschmutzung, da das Wachstum und die Entwicklung der Organe und des Immunsystems noch nicht abgeschlossen sind. Kinder atmen pro Kilogramm Körpergewicht mehr Luft ein als Erwachsene und haben deshalb eine höhere spezifische Exposition gegenüber Luftschadstoffen. Die Berlin-Brandenburg Air Study ist ein natürliches Experiment, in dem seit Januar 2020 akute, mittel- und langfristige Auswirkungen von quellenspezifischen UFP auf Kinder wohnhaft im Umfeld des Flughafens Berlin-Brandenburg (BER; Eröffnung November 2020), des ehemaligen Flughafens Tegel (TLX) (Schließung November 2020) und in Kontrollgebieten untersucht werden. In der hier beantragten Erweiterung der BEAR-Studie möchten wir, durch die Hinzunahme der Messung der arteriellen Steifigkeit, den Fokus verstärkt auf die Auswirkungen von Gesamt-UFP und flughafen-spezifischen UFP auf kardiovaskuläre Gesundheit der Kinder legen. Der Grad der arteriellen Steifigkeit, welche durch die Exposition gegenüber UFP beeinflusst wird, kann ein Vorzeichen für Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt, Arteriosklerose, Schlaganfall und Mortalität sein, unabhängig von anderen Risikofaktoren. Zusätzlich werden Bluthochdruck, Diabetes, Dyslipidämie und Nierenkrankheiten mit erhöhter arterieller Steifheit verbunden. Die arterielle Steifigkeit wird an den in der Studie bereits eingeschlossenen Kindern mindestens zweimal in einem gewissen Zeitabstand gemessen. Das in Phase 2 nun höhere Alter der Kinder ist eine Voraussetzung zum Erhalt gültiger Messergebnisse der arteriellen Steifigkeit. Zusätzlich werden wir in Phase 2 weiterhin die Auswirkungen von Gesamt-UFP und flughafen-spezifischen UFP auf die respiratorische und kognitive Gesundheit der Kinder bis ins junge Erwachsenenalter untersuchen. Dadurch ergibt sich eine deutlich verbesserte Datenlage zur Beurteilung der Schädlichkeit von flughafenspezifischen UFP auf das Lungenwachstum und die Entwicklung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Parallel zu den Untersuchungen der Kinder werden wir die laufende Messkampagne fortsetzen, um die kurz-, mittel- und langfristige Exposition gegenüber quellspezifischen UFP für Schulkinder in der Nähe des BER-Flughafens sowie in der Umgebung des ehemaligen TXL-Flughafens und in Kontrollgebieten in Berlin zu bewerten. Die Ergebnisse der BEAR-Studie werden erstmals kurz- und langfristige Auswirkungen von flughafenbezogenen Expositionen, insbesondere ultrafeinen Partikeln (UFP), auf die pulmonale und kardiovaskuläre Gesundheit sowie die kognitive Leistung von Grundschulkindern beschreiben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Barbara Hoffmann
 
 

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