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Konfliktstrategien in Innovationsmärkten (1850-1990)

Fachliche Zuordnung Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 461383753
 
Innovationsbasierte Märkte spielen in der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung eine bedeutende Rolle, die inzwischen auch eine strategische Instrumentalisierung von gewerblichen Schutzrechten bzw. verwandter wettbewerbsrechtlicher Positionen thematisiert. Spätestens der langjährige Rechtsstreit zwischen Apple und Samsung hat einer breiten Öffentlichkeit sichtbar werden lassen, dass aus Rechtspositionen wie Patenten oder Musterrechten auch handfeste Konflikte resultieren können, deren wirtschaftlichen Folgen nicht nur für die beteiligten Unternehmen, sondern auch eine Volkswirtschaft insgesamt kaum von der Hand zu weisen sind. Die vorliegende Netzwerkinitiative will Konflikte zwischen Marktakteuren und die Mechanismen ihrer Bewältigung in den Mittelpunkt eines historisch-interdisziplinären Diskurses rücken. Als Untersuchungsgegenstand werden Auseinandersetzungen sowohl um gewerbliche Schutzrechte (u.a. Patente, Marken, Musterrechte) als auch um verwandte Schutzkonzeptionen (wie z.B. das Kartell- und Wettbewerbsregime) herangezogen, die im Untersuchungszeitraum zwischen 1850 und 1990 valide Erkenntnisse über die Auslösung, Austragung und Bewältigung von Konflikten erwarten lassen. Ziel des hier beantragten Netzwerkes ist es einen interdisziplinären Austausch für das vorliegende Themenfeld zu ermöglichen, um Differenzen und Desiderate, aber auch Überschneidungen und Synergien in den jeweiligen Fachdisziplinen sichtbar zu machen. Das Netzwerk soll damit erstens einen Beitrag dazu leisten, Konfliktstrategien als Gegenstand der Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte und der Rechtsgeschichte zu schärfen und dadurch einen interdisziplinären Austausch zu erleichtern. Eine solche Profilierung dient auch einer notwendigen Versachlichung des Themas, das im aktuellen öffentlichen Diskurs stark aufgeladen wurde und wird. Zweitens soll das Netzwerk an den Schnittstellen der genannten historischen Subdisziplinen ein methodisches Angebot erarbeiten, um Konfliktstrategien als gemeinsames Forschungsfeld zu etablieren, in dem Gemeinsamkeiten und Überschneidungen sicht- und nutzbar gemacht, aber auch methodologische Differenzen präzisiert werden, um das Potential des Forschungsfeldes für die wissenschaftliche, aber auch eine öffentliche Debatte auszuschöpfen. Im Vordergrund des Netzwerkes steht die Frage, wie Unternehmen Konflikte unter Konkurrenzbedingungen bewältigten, welche Instrumente sie dafür nutzten und wie sie die sich daraus ergebenden Konsequenzen in ihr unternehmerisches Handeln eingebunden haben. Auf diese Weise soll der Verbund nicht nur eine Gegenstandsbestimmung von Konflikten bzw. ihrer Kategorisierung in Innovationsmärkten erarbeiten, sondern auch Strategien ihrer Bewältigung dechiffrieren helfen.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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