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Pflanze-Bestäuber Interaktionen: die Rolle von Blütenmerkmalen und Pollenflux für die natürliche Waldregeneration (SP3)

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444827997
 
Die meisten tropischen Blütenpflanzenarten sind auf tierische Bestäuber angewiesen, darunter Insekten, Vögel und Fledermäuse, welche alle von Blütenressourcen angezogen werden. Diese wichtige Bestäubungsleistung in tropischen Ökosystemen zu erhalten, erfordert nicht nur den Schutz verbleibender Wälder, sondern auch die Wiederherstellung gestörter Wälder und damit ein klares Verständnis der Resistenz- und Resilienzprozesse, welche den Interaktionen zwischen Pflanzen und Bestäubern zugrunde liegen. Es ist jedoch kaum erforscht, wie sich Bestäubergemeinschaften, insbesondere nachtaktive Bestäuber wie Motten und Kronendachgemeinschaften, und ihre Interaktionsnetzwerke mit Pflanzen mit natürlicher Waldregeneration erholen. In Phase 1 der Forschungsgruppenarbeit haben wir begonnen, diese Lücke zu schließen, indem wir Erholungsverläufe und -dynamiken von Bestäubergemeinschaften und ihren Interaktionsnetzwerken entlang unseres Wiederbewaldungsgradienten untersucht haben. Dabei konzentrierten wir uns auf Bienen als wichtigste Gruppe tagaktiver Bestäuber und Motten als nachtaktive Bestäuber. Unsere Ergebnisse deuten auf eine relativ hohe Resistenz und Resilienz der Bestäuberpopulation und -diversität im Allgemeinen sowie ihrer Interaktionsnetzwerke im Untersuchungsgebiet hin. Sie unterstreichen zudem die Bedeutung flexibler generalistischer Bestäuber für die Aufrechterhaltung der Resistenz und Resilienz von Bestäubergemeinschaften und -netzwerken. Diese mobilen Bestäuber sorgen wahrscheinlich auch für den Pollentransfer in sich regenerierende Habitate und könnten wichtige Treiber von Wiederaufbauprozessen im Waldsystem sein. Ihr Vorkommen und ihre Effizienz als Bestäuber hängen voraussichtlich stark vom bisher wenig erforschten Zusammenspiel abiotischer Bedingungen und der Eigenschaften gemeinsam vorkommender Pflanzen und Bestäuber sowie der Gesamtdichte von Blütenressourcen ab. Dies beeinflusst letztlich Pollenfluss, -übertragung und Samenbildung. In Phase 2 konzentriert sich SP3 daher auf die Frage, wie abiotische Bedingungen und Artenmerkmale die Attraktivität, den Besuch und den Pollentransfer von Bestäubern beeinflussen, insbesondere bei T-REX Baumarten und Pionierpflanzen. In vier Arbeitspaketen kombinieren wir Fallen- und Netzfänge sowie DNA-Metabarcoding und drohnenbasierte Bildgebung, um das Zusammenspiel von Bestäuber- und Blütenmerkmalen, Ressourcenverteilung und mikroklimatischen Faktoren zu analysieren. Durch deren Integration in das Sukzessionsalter des Waldes sollen die wichtigsten Treiber der Variation und Vielfalt floraler Merkmale und ihre Auswirkungen auf die Attraktivität und das Vorkommen von Bestäubern, die Struktur des Bestäubungsnetzwerks und den Pollenfluss identifiziert werden – Wissen, das für das Verständnis der Rolle von Bestäubern bei der Erholung tropischer Wälder entscheidend ist.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Ecuador
Kooperationspartner Professor Boris Tinoco, Ph.D.
 
 

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