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Interaktionen von Pflanzen und Blütenbesuchern: Bestäuber am Tag und in der Nacht

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 444827997
 
Innerhalb der Forschungseinheit "Reassembly of species interaction networks" konzentriert sich das Teilprojekt "Interaktionen von Pflanzen und Blütenbesuchern: Bestäuber am Tag und in der Nacht" auf Interaktionsnetzwerke zwischen Pflanzen und verschiedenen Bestäubergruppen. In tropischen Ökosystemen hängen die meisten blühenden Pflanzenarten von Tieren als Bestäuber ab. Als Pollenüberträger sichern sie die Samenproduktion von ca. 98% aller tropischen Pflanzenarten. Die Tiere erhalten ihrerseits Pollen, Nektar oder pflanzliche Öle als essentielle Nahrungsressourcen. Die mutualistische Beziehung zwischen diesen Bestäubergruppen und zoophilen Pflanzen führt zu komplexen Interaktionsnetzwerken, deren Struktur Einblicke in die Stabilität von assoziierten Prozessen ermöglicht, d.h. der Bestäubung von Pflanzen und Ernährung von Bestäubern. Die Netzwerkstrukturen und –prozesse werden wiederum durch Veränderungen in der Zusammensetzung der Gemeinschaft sowie der zu Grunde liegenden Diversität an Arten und deren funktioneller Merkmalen beeinflusst. Beides wird durch großflächige Störungen wie z.B. intensivem Holzeinschlag oder Entwaldung, oft stark verändert, so dass die Stabilität der Bestäubungsleistung abnimmt. Dabei wissen wir überraschend wenig über die Resilienz und Regeneration tropischer Pflanzen-Bestäuber Netzwerke (und resultierender Prozesse) oder über strukturelle Veränderungen entlang von Regenerations-Gradienten.Unser Projekt soll diese Lücken füllen, indem wir die Regenerationsverläufe und –dynamiken von Pflanzen-Bestäuber-Netzwerken entlang eines Regenerations-Gradienten untersuchen. Dabei konzentrieren wir uns auf zwei Modellgruppen von Insekten, d.h. tagaktive Bienen und nachtaktive Nachtfalter, und beziehen durch Zusammenarbeit innerhalb der Forschergruppe Fledermäuse und Käfer mit ein. Für den Vergleich von Interaktionsnetzwerken nutzen wir DNA-Metabarcoding von Pollen von Individuen, welche entlang eines Gradienten von Weideland über Sekundärwald bis hin zu Primärwald gesammelt wurden. Darüber hinaus werden wir untersuchen, welche Rolle verschiedene Verbreitungs-, Reaktions- und Interaktionsmerkmale für Interaktionen innerhalb und zwischen Bestäuber-Gilden spielen, um die Rolle verschiedener Merkmale besser zu verstehen. Außerdem untersuchen wir Unterschiede in der Fitness verschiedener Bienengruppen, um den Einfluss von Waldregeneration auf deren Fitness zu erfassen. Unterschiede in der Bestäubung werden anhand von Phytometer-Messungen sowie Pollenübertragung bei ausgewählten Baumarten ermittelt.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Brasilien, Ecuador
Mitverantwortlich Dr. Gunnar Brehm
 
 

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