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Simulationsstudien zur Entwicklung neuer nachhaltiger Zuchtstrategien für die Honigbiene

Antragsteller Dr. Manuel Du
Fachliche Zuordnung Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462225818
 
Die zunehmenden Zuchtbestrebungen für die Honigbiene in Europa bringen eine erhöhte Nachfrage nach nachhaltigen Zuchtstrategien mit sich. In der Tierzucht bilden stochastische Simulationsstudien eine gängige Methode um die Vor- und nachteile verschiedener Selektionsstrategien zu bewerten. Mit dem Programm BeeSim, welches 2018 entwickelt wurde, steht diese Methode nun auch für die Honigbiene mit ihren biologischen Besonderheiten zur Verfügung. Bislang wurde das Programm darauf verwendet, bereits bestehende Zuchtstrategien zu optimieren; in diesem Projekt soll es erweitert werden um neue Selektionsschemas für die Honigbiene zu entwickeln. Speziell sollen die Möglichkeiten, die sich aus der künstlichen Besamung von Königinnen ergeben, ausgelotet werden und das Konzept der Optimum Contribution Selection (OCS) soll auf die Honigbiene übertragen werden.Traditionell wird die Anpaarungskontrolle bei der Honigbiene durch Isolationsbelegstellen sichergestellt. Dort paaren sich Königinnen frei mit mehreren Drohnen, aber geographische Abgeschiedenheit beschränkt die Anwesenheit von Drohnen auf die Abkommen weniger vorselektierter Völker. Theoretische Studien zur Populationsgenetik bei der Honigbiene betrachten Isolationsbelegstellen meit als die einzige Form der Anpaarungskontrolle. Jedoch kann die Vererbung auf dem väterlichen Pfad durch künstliche Besamung viel genauer gesteuert werden. Die Anzahl der beteiligten Drohnen kann genau angegeben und ihre Ursprungsvölker genau bestimmt werden. Hierin liegt ein enormes Potential für den genetischen Fortschritt und die Inzuchtvermeidung, welches bislang jedoch kaum untersucht wurde. In diesem Projekt soll ein Fokus auf die Möglichkeiten gelegt werden, die sich aus der Ein-Drohnen-Besamung, der Besamung mit mehreren Drohnen aus einem einzigen Volk, sowie der Besamung mit gemischtem Sperma aus vielen Völkern ergeben können.Für andere landwirtschaftliche Nutztiere wurde das Konzept OCS entwickelt um den genetischen Zugewinn bei vorgegebenen Inzuchtraten zu maximieren. Dieses Konzept hat großes Anwendungspotential in bedrohten Honigbienenpopulationen. In diesem Projekt sollen die notwendigen theoretischen Anpassungen an die Biologie der Honigbiene entwickelt werden. Im Anschluss sollen die Vorteile von OCS (in Kombination mit künstlicher Besamung) für die Honigbienenzucht untersucht werden. Zu diesem Zwecke soll das zuvor entwickelte Programm BeeSim erweitert werden um Strategien der künstlichen Besamung sowie der OCS darstellen zu können.Diese neu entwickelten Strategien verringern den Abstand, den die Zuchttheorie für Honigbienen im Vergleich zu anderen Nutztieren hat. Sie haben großes Potential in Europäischen Honigbienenpopulationen zum Einsatz zu kommen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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