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Selbstschmierende nanoskalige metallische Verbundwerkstoffe

Fachliche Zuordnung Herstellung und Eigenschaften von Funktionsmaterialien
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462682285
 
Reibung und Verschleiß sind allgegenwärtige Phänomene in Bauteilen, die einer Relativbewegung ausgesetzt sind. Die zunehmende Komplexität mechanischer Systeme und ihre immer fordernden Betriebsumgebungen brauchen neue technische Lösungen für ihre einwandfreie Funktion und verlängerte Lebensdauer. Seit Jahrzehnten erfolgt dies durch die Verwendung von flüssigen Schmier-mitteln. Durch die Umgebungsbedingungen während des Betriebs ist ihr Einsatz stark eingeschränkt. Sie werden vor allem bei Anwendungen bei oder nahe Raumtemperatur eingesetzt, um ihre Degradation zu verringern. Eine weitere Herausforderung bei flüssigen Schmierstoffen ist das Nachfüllen während des Betriebs, was manchmal zu Wartungsstopps führt, die den Betrieb beeinträchtigen. Eine Alternative ist die Verwendung von Festschmierstoffen in selbstschmierenden Systemen, da diese die Nachteile auf einfache Weise überwinden. Obwohl dieser Ansatz bereits in der Literatur untersucht wurde, gibt es immer noch eine große Anzahl offener Fragen, die für ihre umfassende Anwendung entscheidend sind. Die erste betrifft die Art des am besten geeigneten Schmiermechanismus. Die derzeitigen Festschmierstoffe weisen zwei sich strikt voneinander unterscheidende Hauptschmiermodi auf. Bei schichtartig aufgebauten Schmierstoffen basiert der Mechanismus auf der Grenzflächenscherung und bei faserartigen auf eine Mischung aus Rollen und Gleiten. Die zweite offene Frage bezieht sich auf die Integration des Schmierstoffs in das verwendete Metall, wobei die chemische und physikalische Reaktivität zwischen beiden Phasen für jedes einzelne System untersucht werden. Die dritte Frage bezieht sich auf die Möglichkeit, einen "Alleskönner" zu finden, der in der Lage ist, unter den verschiedensten und extremsten Bedingungen zu arbeiten, ohne selbst wesentlich verändert zu werden und die erforderliche Schmierfähigkeit beizubehalten.In diesem Projekt wird eine erste ausführliche Analyse selbstschmierender Verbundwerkstoffe durch die Kombination einer innovativen Herstellungsroute (Hochdrucktorsion) und fortschrittlichen Charakterisierungsmethoden durchgeführt. Die ausgewählten Matrixwerkstoffe sind Ni-Basis Superlegierungen, die ihre Anwendung in extreme Umgebungen wie z.B. bei Turbinenschaufeln finden. Als Festschmierstoffe werden übliche Schichtwerkstoffe getestet (Graphit, MoS2 und WS2) und neuartigen Festschmierstoffen (Kohlenstoff-Nanoröhren und Graphen) gegenübergestellt, denen die üblichen Einsatzgrenzen der ersteren fehlen. Nach der Herstellung werden die Verbundwerkstoffe umfassend charakterisiert, bevor und nachdem sie Gleitbedingungen in verschiedenen Umgebungen (Temperatur und Feuchtigkeit) ausgesetzt werden. Das Hauptziel des Projekts ist es, einen selbstschmierenden Verbundwerkstoff zu erhalten, der bei einer Vielzahl an Bedingungen funktioniert. Das Team des Projekts besteht aus Dr. Bachmaier (Erich-Schmid-Institut, ÖAW) und Dr. Suarez (Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe, Universität des Saarlandes).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartnerin Dr. Andrea Bachmaier
 
 

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