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Digitale Märke aus wirtschaftssoziologischer Perspektive. Die soziale Strukturierung des Marktes für Algorithmen-Journalismus.
Antragstellerin
Professorin Dr. Andrea Maurer
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462904472
Im Zuge der Digitalisierung wandelt sich die wirtschaftliche Koordination und immer mehr Aufgaben, die zuvor von Menschen erledigt wurden, werden von Algorithmen ausgeführt. Der wirtschaftlich und gesellschaftlich bedeutsame Journalismus-Markt ist davon im besonderen Maße betroffen und befindet sich mit dem sogenannten Algorithmen-Journalismus aktuell im Umbruch: Der technische Fortschritt und tagesaktuelle Daten (Big Data) ermöglichen zunehmend, dass journalistische Beiträge von einmal programmierten Algorithmen automatisch druckfertig verfasst werden. Dem liegt hier die These zugrunde, dass Richtigkeits-Vorstellungen der Akteure die Etablierung und Nutzung von Algorithmen-Journalismus befördern und auch die Marktstruktur prägen. Es wird weiter davon ausgegangen, dass Akteure in bestimmten journalistischen Bereichen Algorithmen aufgrund der zugeschriebenen Objektivität und des Informationsgehalts schätzen, in anderen jedoch die Urteile von menschlichen Journalisten bevorzugen. In dem Projekt sollen für den deutschen Markt die Richtigkeits-Vorstellungen, welche bei der Nutzung bzw. Nicht-Nutzung von Algorithmen-Journalismus auftreten und deren Einfluss auf die Marktkoordination untersucht werden. Zur empirischen Ermittlung der relevanten Richtigkeits-Vorstellungen und Marktformen werden Experteninterviews mit Anbietern (spezialisierte IT-Unternehmen) und Nachfragern (Nachrichtenagenturen und Tageszeitungen) sowie eine Befragung mit einem Choice-Experiment unter Rezipienten durchgeführt. Dabei wird an die wirtschaftssoziologische Forschung zur sozialen Konstitution und Strukturierung von Märkten angeknüpft und eine theoretische Weiterentwicklung zentraler Konzepte geleistet. Das Projekt versteht sich als ein Beitrag zur konstruktiven Weiterführung der aktuellen theoretischen Entwicklungen in der Wirtschaftssoziologie.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen