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Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter? Künstliche Intelligenz als Prozesstechnologie für organisationelle Suche

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2021 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 463181179
 
Im Laufe der letzten Jahre hat das öffentliche Interesse an Themen rund um künstliche Intelligenz (KI) stark zugenommen. Es ist bereits deutlich erkennbar, wie sich das alltägliche Leben durch die schier grenzenlosen Anwendungsmöglichkeiten von KI verändern wird. Aber auch Unternehmen werden ihre internen Prozesse und Abläufe anpassen müssen, um KI effektiv nutzen zu können. Durch steigende Datenvolumina und Leistungsfähigkeit der KI werden grundsätzlich akzeptierte Theorien über Organisationen in Frage gestellt. Eine dieser Theorien, die Verhaltenswissenschaftliche Theorie der Unternehmung von Richard Cyert und James March (Behavioral Theory of the Firm, BTF, 1963), beruht auf einer, von AI ganz besonders herausgeforderten Annahme: der begrenzten Rationalität von Akteuren (also: das Menschen nicht alles wissen, oder alles Wissen schnell verarbeiten können). Durch KI könnten diese menschlichen Verhaltensweisen durch (annähernd-)rationale Analyse ersetzt werden. Das Aufkommen von KI bedingt daher eine kritische Prüfung unseres bisherigen Verständnisses darüber, warum und wie Organisationen existieren und funktionieren.Ziel des Projekts ist es, zu verstehen, wie KI unser Verständnis von Firmen und deren Funktionsweise auf die Probe stellt. Durch theoretische Überlegungen zu und empirische Beobachtungen von Organisationen und deren Einsatz von KI als Prozesstechnologie wird dieses Projekt aus Sicht von Theorie wie Praxis dazu beitragen, besser zu verstehen, was KI in Unternehmen leisten kann und wie das Potenzial bestmöglich abrufbar gemacht werden kann. Beispielweise haben früheren Arbeiten wurde untersucht, wie andere Schlüsseltechnologien den Suchhorizont von Unternehmen schrittweise vergrößern konnte. Ich erwarte, dass KI eine grundsätzliche Veränderung des Prozesses bedeutet, nämlich dass Unternehmen damit sofort überall nach neuen Lösungsansätzen suchen könnten. Und um zu verstehen, wie solche Überlegungen in der Praxis umsetzbar wären, werden das Projekt in der Praxis beobachten, welche organisatorischen Strukturen in welchem Umfeld einen effektiven Einsatz von KI ermöglichen.Das Projekt wird aus drei Modulen bestehen. Im ersten, konzeptuellen Modul möchte ich theoretisch untersuchen, wo und wie KI unser Verständnis von Firmen ändert, und wo nicht. Als zweites Modul schlage ich eine qualitative Feldstudie vor, um organisatorische Strukturen im Prozess der Suche zu beleuchten und strukturelle Rahmenbedingungen zu ermitteln. Das dritte Modul besteht aus einer breiten Umfragestudie. Hier soll die aktuelle Ausbreitung von KI als Prozesstechnologie quantifiziert und die strukturell-organisatorischen Voraussetzungen sowie äußeren Rahmenbedingungen identifiziert werden, die eine Leistungsverbesserung durch KI begünstigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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