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Erforschung der Elemente, die die Ontogenese der Migration beim Weißstorch prägen

Antragstellerin Dr. Andrea Flack
Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 463925853
 
Das Ziel der Verhaltensforschung ist die Beantwortung der Fragen nach Mechanismen, adaptiven Bedeutungen, Ontogenese und Evolution bestimmter Verhaltensweisen (Tinbergen, 1963). In den letzten Jahren wurde meine tiefe, wissenschaftliche Faszination für das Langstreckenzugverhalten von Vögeln geweckt und seitdem versuche ich, die unbekannten Aspekte dieser bemerkenswerten Reisen zu entschlüsseln. Meine Forschung hat bisher wesentlich zum Verständnis der adaptiven Bedeutung und der Mechanismen des Vogelzuges beigetragen. Hierfür habe ich die Flugleistungen, die Energetik und das Überleben von Langstreckenziehern untersucht. Ebenso habe ich bei der Erforschung des kollektiven oder sozialen Vogelzuges Pionierarbeit geleistet. Der in den meisten Studien fehlende aber doch ausgesprochen wesentliche Aspekt für das Gesamtverständnis des Zuges (einschließlich seiner Evolution) ist die Erforschung seiner Ontogenese.Das Ziel meines Antrags ist, zu verstehen, wie sich die Zugrouten der Weißstörche im Laufe ihres Lebens entwickeln. Ich werde untersuchen, wie angeborene und physiologische Eigenschaften, soziale Erfahrungen und Lernen die Flug- und Migrationsmuster formen. In meinem Projekt möchte ich den Weißstorch als Modellsystem etablieren, um die Ontogenese des Zuges sowie das kollektive Zugverhalten detailiert zu untersuchen. Mit modernster Tracking-Technologie und einer Reihe von klar definierten Experimenten werde ich vier Faktoren, die die Ontogenie des Migrationsverhaltens beeinflussen, untersuchen. Zunächst möchte ich die physiologischen Kosten der Wanderung von Jungstörchen untersuchen um festzustellen, wie diese Kosten die Übermittlung sozialer Informationen während der Migration beeinflussen (und durch sie beeinflusst werden). Zweitens werde ich den Effekt des Lernens auf die Entwicklung von Migrationsmustern untersuchen: Ich werde mehrjährige Tracking-Daten verwenden, um festzustellen, wie Migrations- und Lebenszeitentscheidungen im Laufe der Zeit gestaltet werden. Darüber hinaus werde ich durch Auflassexperimente feststellen, ob das erlernte Migrationsverhalten Hinweise aus dem sozialen Umfeld außer Kraft setzen kann. Drittens werde ich das angeborene Migrationsverhalten der Weißstörche durch Translokationsexperimente untersuchen. Viertens werde ich die Auswirkungen des sozialen Umfelds messen, indem ich die Gruppengröße während dieser Auflässe manipuliere, um festzustellen, wie die Größe des Zugtrupps Flugleistung und die inter-individuellen Interaktionen beeinflusst. Kurzgefasst, ich schlage vor, eine Forschungsgruppe einzurichten, die einen Langstreckenmigranten, den Weißstorch, einsetzt, um die physiologischen, erlernten, sozialen oder angeborenen Faktoren zu erforschen, die seine Migrationsmuster bestimmen.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

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