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GRK 2816:  Nicht-kanonische G-Protein-abhängige Signalwege: Mechanismen, Funktionen, Konsequenzen

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 464254052
 
Die klassische G-Protein-abhängige Signalübertragung erfolgt durch drei Komponenten: dem G-Protein-gekoppelten Rezeptor (GPCR), dem signalübertragenden heterotrimeren G-Protein und seinem intrazellulären Effektor. Die Identifizierung nicht-kanonischer G-Protein-regulierter Signalwege hat das Spektrum der G-Protein-abhängigen Signalvermittlung erheblich erweitert, so dass sich neue Wege für die Entwicklung vielversprechender pharmakologischer Therapieansätze eröffnen. Nicht-kanonische G-Protein-regulierte Signalwege steuern zahlreiche biologische Prozesse, die für eine Reihe von Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus, Krebs und Schlaganfall, aber auch seltenere Erkrankungen, medizinisch und volkswirtschaftlich bedeutsam sind. Ihre zugrundeliegenden Mechanismen, Funktionen und biologischen Bedeutungen sind jedoch noch weitgehend unverstanden. Unsere GRK-Initiative zielt darauf ab, die Lücken im Verständnis ausgewählter nicht-kanonischer Signalwege zu schließen, um neue vielversprechende Therapiestrategien zu entwickeln. In den Projekten konzentrieren wir uns auf Prozesse der funktionellen Kommunikation zwischen G-Proteinen und i) dem Arrestin-GPCR-Adapter, ii) den G-Protein Aktivatoren GIV/ Girdin, Daple, GPSM1/ 2, iii) den Nukleosiddiphosphatkinasen, und iv) dem G-Protein-Regulator RGS4, die für bestimmte Erkrankungen von hoher Relevanz sind. Diese Fokussierung ermöglicht den Graduierten, im Bereich kardiovaskulärer, metabolischer, onkologischer und autophagischer Erkrankungen und von Ziliopathien über aktuelle und attraktive Fragestellungen zu arbeiten. Um unsere Ziele zu erreichen, werden in interdisziplinären Ansätzen mit modernsten Techniken und Methoden die Signalwege, sowie das sich hieraus ergebende Translationspotential erforscht. Unsere Doktoranden sollen eine umfassende pharmakologische Ausbildung in Wirkstoff-Screening, Pharmakodynamik, -kinetik und -genetik, sowie molekularer und klinischer Pharmakologie erhalten. Durch die in die Tübinger Forschungsschwerpunkte hervorragend eingebundenen PIs hat die GRK-Initiative Zugang zu einzigartigen Ressourcen und zu einer hochmodernen Infrastruktur, die uns unter dem Dach der Tübinger Forschungskonsortien (u. a. Exzellenzcluster, Zentren für Gesundheitsforschung, SFBs) zur Verfügung stehen. Parallel bieten wir ein strukturiertes Qualifikationsprogramm an, das mit den Ausbildungsprogrammen der Medizinischen Fakultät verzahnt ist und in die Tübinger Graduiertenakademie mit ihren Soft Skill-Seminaren und Unterstützungsprogrammen integriert wird. Das interdisziplinäre, pharmakologisch orientierte Forschungs- und Ausbildungskonzept wird daher unsere biowissenschaftlichen und medizinischen Doktoranden auf einem international wettbewerbsfähigen Niveau in die Selbständigkeit führen, sie hervorragend qualifizieren und damit den dringend am Standort und bundesweit benötigten Bedarf an pharmakologischem Nachwuchs decken.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Eberhard Karls Universität Tübingen
 
 

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