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Kognitive Modellierung: Fluch oder Segen für Replizierbarkeit in der Psychologie?

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 464346699
 
Die wissenschaftliche Psychologie wird gegenwärtig von einer Vertrauenskrise erschüttert, welche davon ausgelöst wurde, dass viele einflussreiche psychologische Studien nicht repliziert werden können. Eine mögliche Erklärung für das Scheitern von Replikationsstudien ist, dass psychologische Theorien oft unterspezifiziert sind. Als mögliche Gegenmaßnahme wurde vorgeschlagen, formale kognitive Modellierung einzusetzen, um so präzisere Vorhersagen zu generieren. Jedoch wurde nie empirisch geklärt, ob kognitiver Modellierung überhaupt für die Replizierbarkeit nützlich ist. Angesichts der großen Anzahl von arbiträren Analyseentscheidungen, die während der kognitiven Modellierung getroffen werden müssen, könnte kognitive Modellierung für die Replizierbarkeit sogar kontraproduktiv sein. In unserem Antrag schlagen wir vor, die Replizierbarkeit von Modellierungen zu untersuchen, die auf der Theorie des Bayesianischen Gehirns basieren, wobei wir auf die Replizierbarkeit von drei exemplarischen Studien fokussieren. Als ersten Schritt möchten wir versuchen, anhand des Originaldatensatzes die Analysen der Originalstudien zu reproduzieren. Als zweiten Schritt möchten wir die Robustheit von kognitiven Modellierungen untersuchen, indem wir systematisch den Einfluss einer Vielzahl theoretisch äquivalenter Analyseentscheidungen auf die Ergebnisse untersuchen. Zu guter Letzt möchten wir in exakten Replikationsstudien überprüfen, ob sich die Ergebnisse der Originalstudien in neuen Studien wiederholen lassen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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